Personalentscheidungen 2019 Personalkarussell dreht sich 2019 in Wuppertals Rathaus weiter
Wuppertal · Im Wuppertaler Rathaus müssen 2019 viele neue Stellen besetzt werden. Hinter manch einer Schlüsselposition stehen noch Fragezeichen.
Namen sind Nachrichten – das ist eine alte Journalistenregel. Welche Namen werden 2019 im Barmer Rathaus für Schlagzeilen sorgen? Einige Personalwechsel für das kommende Jahr sind schon bekannt, aber hinter anderen Schlüsselpositionen stehen noch große Fragezeichen.
2019 werden rund 240 000 Wuppertaler zur Europawahl an die Wahlurnen gebeten, 2020 stehen die Kommunalwahlen und die Oberbürgermeisterwahl auf dem Programm. Oberbürgermeister Andreas Mucke hat bereits erklärt, dass er sich 2020 zur Wiederwahl stellen möchte, wenn ihn seine Partei denn als Kandidaten aufstellt. CDU und Grüne wollen im Laufe des Jahres eine Gegenkandidatin – und wenn das nicht klappen sollte – einen Gegenkandidaten präsentieren. Aus taktischen Überlegungen legen sich CDU und Grüne noch nicht auf den Zeitpunkt fest, wann sie das Rennen um das höchste Amt in der Stadt eröffnen wollen.
Da die CDU den Bruch der Großen Kooperation vor allem mit der Kritik am Oberbürgermeister verbunden hat, könnte der Gegenentwurf zu Mucke so aussehen: Die Herausforderin ist eine Verwaltungsfachfrau, die bereits in verantwortungsvoller Position Erfahrung in einer großen Stadtverwaltung gesammelt hat. Sie gilt als Führungskraft mit Routine und Durchsetzungskraft in der Verwaltungsarbeit, besitzt sowohl diplomatische Fähigkeiten als auch Pragmatismus, der angesichts wechselnder Mehrheiten im Rat der Stadt erforderlich sein dürfte. Hilfreich wäre eine gewisse Hausmacht im Rücken durch eine im Rat vertretene Partei. Die Messlatte bei der Personalsuche für CDU und Grüne liegt hoch, aber ganz aussichtslos erscheint die Suche nicht zu sein.
Rechtsstreit mit Paschalis muss beendet werden
Bis 2020 will der Rat der Stadt nicht warten, um das fünfte Dezernat im Verwaltungsvorstand neu zu besetzen. Bevor das fünfte Dezernat ausgeschrieben werden kann, muss allerdings die juristische Auseinandersetzung mit dem bereits 2017 vom Rat abgewählten Dezernenten Panagiotis Paschalis abgeschlossen sein. Paschalis hat die Stadt verklagt und will in den Verwaltungsvorstand zurückkehren. Am 18. Januar wird der Fall vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf verhandelt.
Da die Fronten verhärtet sind, ist nicht auszuschließen, dass eine der beiden Parteien nach einer Urteilsverkündung die nächste Instanz anrufen wird. Zieht sich das Verfahren bis zur Kommunalwahl hin, würde der Rat 2020 in neuer Besetzung vermutlich neu beraten müssen, ob sich Wuppertal einen fünften Dezernenten leisten kann und will und mit welchen Aufgaben er betraut werden sollte.
Vor dem Arbeitsgericht geht die Personalie Adolphe Binder in die nächste Instanz. Unabhängig vom Ausgang des Arbeitsgerichtsverfahrens ist in Sachen Tanztheater Wuppertal die Personalentscheidung gefallen. Bettina Wagner-Bergelt ist nach dem umstrittenen Rauswurf von Adolphe Binder die neue Intendantin des Tanztheaters. Ein Zurück von Adolphe Binder in ihre alte Position dürfte aufgrund der Begleiterscheinungen bei der Trennung für beide Seiten keine Option mehr sein.
Völlig geräuschlos ging der Wechsel in der Geschäftsführung der Wuppertaler Bühnen vonstatten. In den vergangenen Monaten übergab Enno Schaarwächter die Dienstgeschäfte an seinen Nachfolger Daniel Siekhaus, der zum 1. Januar die Geschäftsführung komplett übernommen hat. Ebenso geräuschlos verlief der Wechsel im Kulturbüro, wo Bettina Paust das Erbe von Monika Heigermoser angetreten hat.
Nachfolger gesucht, heißt es dagegen im Von der Heydt-Museum. Ende April 2019 geht Gerhard Finckh, Direktor des Von der Heydt-Museums, nach 13 Jahren Tätigkeit in Wuppertal in den Ruhestand. Möglicherweise muss er noch ein paar Monate länger die Stellung am Turmhof halten, denn die Suche gestaltet sich schwieriger als erwartet. Allerdings dürfte die Absage einer von Finckh bereits vorbereiteten Abschieds-Ausstellung, die aus wirtschaftlichen Gründen erfolgte, nicht gerade einladend auf potenzielle Bewerber gewirkt haben.
So hat die Stadt einige Personalprobleme mit ins neue Jahr genommen – und das nicht nur auf der Leitungsebene. Zahlreiche Stellen werden in den kommenden Jahren neu zu besetzen sein: Ein umfassender Generationenwechsel steht an, da die sogenannte Baby-Boomer-Generation in diesen Jahren den Ruhestand antritt.