Pfadfinden: Jeden Tag eine gute Tat - und immer unterwegs

Das pädagogische Konzept der eigenverantwortlichen Jugend ist 100 Jahre alt - und hat in Wuppertal seit 1973 Tradition.

Wuppertal. Pfadfinder - wer denkt da nicht sofort an die pfiffigen Neffen von Donald Duck, Tick, Trick und Track und ihr berühmtes Fähnlein Fieselschweif? Am heutigen 1. August wird das Pfadfinden hundert Jahre alt.

Es ist der Geburtstag einer Idee: Im Sommer 1907 probierte ein Engländer namens Lord Robert Baden-Powell ein neues pädagogisches Konzept aus und organisierte mit 20 Jungen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten ein Zeltlager. Jeder einzelne erhielt die Verantwortung für einen bestimmten Bereich, sollte den anderen zur Hand gehen und neue Erfahrungen durch "selber machen" sammeln. Kurz und knackig heißt das Prinzip auf englisch: "Learning by doing."

Was Tobias Kreuter (21) vor allem gelernt hat ist, dass einer alleine nicht viel erreichen kann. "Wir sind alle voneinander abhängig." Das hat der Leiter des Pfadfinderstamms vom Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) schnell gelernt. Als Elfjähriger ging er erstmals zu einem der Gruppentreffen. Heute, zehn Jahre später, ist er noch immer dabei und feiert, wie weitere 180 000 Pfadfinder in Deutschland, 100 Jahre Pfadfindertum. Weltweit gehören der Jugendorganisation 38 Millionen Scouts und Guides in 216 Ländern an.

Zum Geburtstag treffen sich größere Gruppen, eine auch auf der Insel Brownsea Island bei Poole in England, wo vor 100 Jahren das erste Zeltlager entstanden war. Wie damals werden die Pfadfinder während einer Sonnenaufgangszeremonie ihr Pfadfinderversprechen ablegen oder erneuern, das beim VCP jeder Stamm für sich formuliert. Baden-Powell’s Versprechen lautete: "Auf meine Ehre verspreche ich, mein Bestes zu tun. Meine Pflicht gegenüber Gott und meinem Land, anderen Menschen jederzeit zu helfen und das Pfadfindergesetz zu erfüllen."