Tierheim Pfotenfreunde bieten Nachfolge an

Der Verein würde das Tierheim gerne fortführen. Die Stadt steht den ambitionierten Plänen allerdings skeptisch gegenüber.

Wuppertal. Noch suchen einige Hunde und Katzen ein neues Zuhause, doch schon bald werden ihre Übergangswohnungen im Tierheim an der Waldkampfbahn leer stehen. Die Schließung bedauern nicht nur viele Wuppertaler, sondern auch die Pfotenfreunde NRW. Sie würden die Wuppertaler Institution gerne weiterführen. „Wir sind schon lange auf der Suche nach einem geeigneten Gelände für unsere Pflegetiere und fänden es sehr traurig, wenn es in Wuppertal gar kein Tierheim mehr gäbe“, sagt die zweite Vorsitzende Lucia Felbor. Sie ist im Verein für die Vergabe von Pflegestellen verantwortlich.

Als Kooperationspartner der Stadt übernehmen die Pfotenfreunde die Fundtiere aus dem Stadtgebiet, bringen sie in Pflegestellen unter und vermitteln sie von dort aus an neue Besitzer. „Wir haben derzeit 20 solcher Stellen, die aber alle überfüllt sind.“ Dort versorgen die Mitglieder Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen. „Wir arbeiten alle ehrenamtlich und könnten die Kosten damit niedrig halten“, betont Lucia Felbor. Bisher hielten zwölf Mitarbeiter den Betrieb aufrecht, die Kosten beliefen sich monatlich auf 30 000 Euro.

Die Verantwortlichen in der Verwaltung bezweifeln, dass der kleine Verein in der Lage ist, ein so großes Projekt mit eigenen Kräften zu bewirtschaften. „Es ist nach unserem Kenntnisstand nicht die Absicht des Tierschutzvereins, das Tierheim weiter zu führen oder den Betrieb von jemand anderem fortsetzen zu lassen“, betont Kulturdezernent Matthias Nocke. Der derzeitige Gelände hält er für diese Form der Nutzung für nicht geeignet. „Es ist zu klein und die Gegebenheiten entsprechen nicht mehr den gängigen EU-Vorschriften. Für eine Hundehaltung ist der Auslauf zu gering und die Nachbarn haben sich schon häufiger über den Lärm beschwert. Es gibt eine ganze Reihe von Gründen die dagegen sprechen“, sagt Matthias Nocke.

Ihn hat der unvermittelte Vorstoß überrascht. „Dieser Vorschlag war bei uns bisher nicht bekannt. Wenn der Vorstand sich bei mir meldet, lade ich ihn aber gerne zu einem Gespräch ein.“ Über das derzeitige Gelände kann die Stadt allerdings nicht verfügen, denn Grundstück und Immobilie sind Eigentum des Tierschutzvereins. Dessen Vorstand wollte sich ausdrücklich nicht zu dem Vorschlag äußern. Der zuständige Dezernent sieht auch keine zwingende Notwendigkeit für ein Tierheim in der Stadt. „Wir arbeiten mit unseren Vertragspartnern zu den Konditionen, die wir vor drei Jahren vereinbart haben, sehr erfolgreich zusammen.“ von überfüllten Pflegestellen wisse er nichts.

Die Pfotenfreunde verweisen ihrerseits darauf, bereits erfolgreich mit der Verwaltung zusammen zu arbeiten und über die nötigen Sachkundenachweise zu verfügen. „Es wird nicht einfach, doch ich glaube, wir könnten das stemmen“, sagt Lucia Felbor. Mit einem eigenen Tierheim könne der Verein auch endlich die dringend benötigte Quarantäne-Station für Fundtiere einrichten. „das wäre für uns ideal.“ Das derzeitige Gelände zu kaufen, dafür fehlten den Pfotenfreunden allerdings die Mittel. „Das geben unsere Kassen nicht her. Wir ja auch nur ein kleiner Verein“, betont Lucia Felbor.