Pilze und Bakterien: Neue Gefahr für die Stadtbäume
Pilze und Bakterien setzen den Bäumen zu. Neue Arten werden getestet.
Wuppertal. Neuartige Krankheiten, die den Bäumen an den Straßen und in den Parks deutscher Städte zu schaffen machen, sind jetzt auch in Wuppertal angekommen. Für Annette Berendes vom Ressort Grünflächen steht dabei fest: „Da kommt was.“ Beispielsweise die Massaria-Krankheit an Platanen ist deutlich spürbar. Unter anderem an der Nüller Straße wurden deshalb bereits größere morsche Äste von den Bäumen entfernt.
Rund 1300 Platanen stehen in Wuppertal. Infolge der durch einen Pilz verursachten Massaria-Krankheit bildet sich an den Bäumen verstärkt Totholz; die Bäume verkahlen von unten nach oben und von innen nach außen, was die Statik beeinflusst. Einem Papier der Verwaltung zufolge sind bislang etwa zehn Prozent der Wuppertaler Platanen befallen. Da der Befall nur von der Oberseite der Äste begutachtet werden kann, ist auch die Kontrolle teuer.
Ebenfalls durch einen Pilz verursacht ist das Eschentriebsterben, zu erkennen an Triebschäden in den jüngeren Teilen der Krone. In Mecklenburg-Vorpommern ist das Problem groß, in Wuppertal erkranken bislang immer wieder einzelne Bestände. Rund 700 Eschen als Straßenbäume gibt es in Wuppertal. An der Burgunderstraße und am Schwabenweg mussten bereits fünf Bäume wegen des Befalls gefällt werden.
Bisher nur vereinzelt treten in Wuppertal bestimmte neuartige von Bakterien und Pilzen hervorgerufene Rindenkrankheiten an Rosskastanien auf. Allerdings macht der Kastanie die Miniermotte auch in Wuppertal schwer zu schaffen. Etwa 90 Prozent der Kastanien im Stadtgebiet sind betroffen. Wenigstens hat die Krankheit zuletzt an Dynamik verloren. Regnet es künftig weiterhin während der Vegetationszeit so ausgiebig wie bisher in Wuppertal üblich, so sei im Stadtgebiet auch nicht mit vermehrtem Auftreten des Eichenprozessionsspinners zu rechnen. Rückläufig ist in Wuppertal zudem der Befall durch die wollige Napfschildlaus, obwohl auch wegen der Verbreitung über den Wind immer wieder vor allem Ahorn und Linde befallen sind.
Bisher nicht notwendig ist der Kampf gegen den Eichenwickler, obwohl zum Beispiel Bäume am Freudenberg und auf der Hardt immer wieder betroffen sind.
Derzeit in Arbeit ist eine Liste mit Straßenbäumen mit mehr und bleibender Vitalität. Diese auch jüngst im Städtetag behandelten Bäume könnten später bei Neupflanzungen stärker genutzt werden. Versuchsreihen mit Arten, die sich besser anpassen, laufen.