Präses Manfred Rekowski entdeckt junge Talente

Der leitende Geistliche der rheinischen Kirche informiert sich bei der Gesa über Maßnahmen zur Integration in den Arbeitsmarkt.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. „Ich habe direkt sein Verkaufstalent erkannt“, sagt Manfred Rekowski lächelnd. Und ist ihm erlegen: Er nimmt einen Hocker mit Tuffi-Motiv von seinem Besuch beim Unternehmensverbund Gesa mit. Den Hocker hatte ihm Orkan Gögebakan (24) angepriesen, der während einer Maßnahme bei der Gesa gemerkt hat, dass ihm das Verkaufen liegt. Sein nächstes Ziel: Den Abschluss der zehnten Klasse nachholen, dann eine Lehrstelle suchen.

Rekowski, Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, besichtigt derzeit kirchliche und diakonische Einrichtungen, die Menschen berufliche Perspektiven eröffnen und vom landeskirchlichen Arbeitslosenfonds unterstützt werden. Die Gesa erhält daraus mehrere 10 000 Euro im Jahr, über 400 000 Euro seit 2012.

„Damit können wir modernere Arbeitsplätze anbieten“, erklärt Gesa-Geschäftsführer Ulrich Gensch. Dank der Förderung steht zum Beispiel in der Cafeteria-Küche ein Kombidämpfer für punktgenaue Speisenzubereitung, tauschen sich Anleiter und Teilnehmer in der Werkstatt an einem riesigen Touch-Screen über technische Details aus und konnten Flüchtlinge zu Gebäudereinigern ausgebildet werden. 2500 bis 3000 Menschen erhalten pro Jahr Unterstützung von der Gesa — werden beraten oder nehmen an Maßnahmen zur Berufsorientierung oder Qualifizierung teil.

Orkan Gögebakan hatte die Schule abgebrochen, fand keine Arbeit. Bei der Gesa konnte er in Berufe schnuppern und den Schulabschluss nach Klasse 9 machen. Nun lernt er an der VHS weiter. Sein Fazit: „Man sollte sich helfen lassen.“ Das hat Kevin Frei (21): Auch er war arbeitslos, jetzt ist er im dritten Lehrjahr als Maler und sagt: „Ich möchte weitermachen, mich spezialisieren.“

Manfred Rekowski sagt, er sei „beeindruckt, wie intensiv und ganzheitlich“ die Teilnehmer bei der Gesa gefördert werden. Er macht deutlich, dass Jugendliche und Langzeitarbeitslose weniger von der aktuell erfreulichen Entwicklung des Arbeitsmarkts profitieren. Er betont: „Es ist nur beschränkt möglich, alle in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.“ Auch für Menschen mit Problemen müsse es Arbeitsmöglichkeiten geben — dafür forderte er mehr öffentliche Förderung. Denn „Arbeit ist ein Instrument, um Teilhabe zu ermöglichen. Das ist unser Job als Kirche: Hoffnung geben“.