Im Vohwinkeler Bürgerbahnhof Prävention, Erste Hilfe und Fitness stehen bei der Wuppertaler Gesundheitsmesse im Fokus

Wuppertal · VdK-Ortsverband Sonnborn-Vohwinkel veranstaltet erfolgreiche Messe im Bürgerbahnhof mit breitem Angebot.

Arif Izgi (SPD Wuppertal) und Elke Bojarski vom Bergischen Lebensretter e.V. aus Solingen üben an „Reanimationspuppen“ die Wiederbelebung.

Foto: Kevin Bertelt

Offensichtlich war es eine glänzende Idee des VdK-Ortsverbandes Sonnborn-Vohwinkel, am vergangenen Samstag im Bürgerbahnhof Vohwinkel eine Gesundheitsmesse mit diversen Anbietern segensreicher Maßnahmen zu veranstalten. Schon bevor Christa Liesendahl und Janine Roddewig zusammen mit dem SPD-Stadtverordneten Arif Izgy die Ausstellung offiziell eröffneten, herrschte im kleinen Saal schon ansehnlicher Betrieb.

Da hatte sich vor dem Tisch der Verkehrswacht schon eine kleine Menschenschlange gebildet von Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern, die ihr Seh- und Reaktionsvermögen testen lassen wollten. Da hatten die „Bergischen Lebensretter“ schon vier „Reanimationspuppen“ (die bestanden allerdings nur aus Oberkörper und Kopf) ausgelegt, und die ersten versuchten per Herzdruckmassage und fachlicher Anleitung durch Elke Bojarski natürlich vergeblich, Herzschlag und Atmung der künstlichen Patienten wieder zu aktivieren. Zwar versprach ein Plakat „Herzdruckmassage ist kinderleicht“, doch auch wenn man mit der richtigen Handhaltung (Hände überkreuz), die Wiederbelebungsversuche am Brustkorb vornimmt, ist schon einige Muskelkraft erforderlich. „Am besten ruft man vor den Maßnahmen am hilflosen Patienten die 112 (Feuerwehr) an und bekommt dann die nötigen Anleitungen“, erklärte Elke Bojarski die ersten Notfall-Aktivitäten, die am Samstag im Bürgerbahnhof durch ein Tablet-Programm unterstützt wurden. „Unser Ziel ist es, dass so ein Erste-Hilfe-Programm in das Unterrichtsprogramm der Schulen aufgenommen wird. Dann könnte vielen Menschen in Not geholfen werden“, war der geäußerte Wunsch.

Fitness und gesunde Ernährung können Notfälle vorbeugen

Dass viele Notfälle gar nicht erst eintreten, wenn man sich gesund ernährt und einiges für die Fitness tut, wurde Johanna und Marc Stiegler, die unter dem Namen „coachme“ im Dönberger Fitness-Studio zu Hause sind, propagiert. Urban Pilates und Functional Training gehören zu den Spezialitäten des Paares, das vor dem ersten Training ausführliche Gespräche über die persönliche Belastbarkeit und die Wünsche (Abnehmen, Muskelstärkung, Beweglichkeit steigern und so weiter) der Interessenten führt. „Viele Übungen kann man auch zu Hause durchführen“, erzählte Marc Stiegler.

Nebenan stand Britta Bigge aus Vohwinkel, die in der Vohwinkeler Straße 119a seit Jahren eine Praxis für Physiotherapie führt und Kurse und Individualmaßnahmen für Yoga, Prävention, Fitness, Rehamaßnahmen und medizinisches Training anbietet. Auch sie und ihre Mitarbeiterin standen im Mittelpunkt vieler Beratungsgespräche, die deutlich machten, welche positive Resonanz die vom VdK organisierte Veranstaltung gefunden hatte.

Ein wichtiges Thema sprach der Notfall-Rettungsdienst des Malteser-Hilfsdienstes an. Die Malteser hatten unter anderem einen Info-Bogen für die Ersthelfer ausgearbeitet und boten ihn an, wobei neben dem Namen und dem Geburtsdatum des möglicherweise hilflosen Kranken oder Verunglückten dessen Medikamentenliste, der zuständige Hausarzt und Kontaktpersonen aufgelistet waren. Wichtig dabei auch, ob eine Patientenverfügung vorliegt.

Dazu boten die Malteser auch diverse Geräte für den Hausnotruf, beispielsweise bei Stürzen in der eigenen Wohnung an, die im Notfall ebenfalls Leben retten können. Hörte man sich im Publikum um, so fand die Gesundheitsmesse des VdK-Ortsverbandes großen Anklang, und auch die Mitglieder anderer Ortsverbände waren voll des Lobes. „Ich bin vor allem gekommen, um von den Ideen der Kolleginnen und Kollegen zu profitieren“, so Rosi Michalski vom Ortsverband Oberbarmen, und Helma Backeshoff sah in der vierstündigen Veranstaltung auch eine Gelegenheit für jüngere Menschen. „Denen wird das Helfen älteren Menschen gegenüber durch die Infos hier erheblich leichter gemacht.“

Alle Hände voll zu tun hatten bis zum Abschluss Elke und Alex Werner, die die Seh- und Reaktionstests der Verkehrswacht beaufsichtigten und dabei nicht jedem bescheinigen konnten, dass sie oder er dem Straßenverkehr beispielsweise als Fahrer eines Autos gewachsen sind. Was passiert in einem solchen Fall? „Wir versuchen auf jeden Fall, darauf hinzuwirken, dass ein beratendes Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt stattfindet.“