Primanertag: Der erste Schritt in die Berufswelt
Zum bereits 49. Mal findet die Veranstaltung zur Berufsorientierung für Oberstufenschüler im Berufskolleg in Elberfeld statt.
Im Laufe eines Lebens gilt es, verschiedene Hürden zu überwinden. Die Berufswahl ist eine davon. Gerade für junge Menschen, die in den kommenden Monaten ihren Schulabschluss machen, stellt sich die Frage, welchen Weg sie zukünftig einschlagen wollen. Eine Orientierungshilfe bietet der Bergische Primanertag, der am kommenden Samstag im Berufskolleg Elberfeld am Döppersberg zum 49. Mal stattfindet. Das Angebot richtet sich an alle Oberstufenschüler im Bergischen Land.
In persönlichen Gesprächen mit Experten aus den verschiedensten Berufsfeldern haben die Schüler die Möglichkeit, ihre Fragen in Sachen Ausbildung, Studium und Berufswege loszuwerden. „In diesem Fall gibt es keine falschen oder dummen Fragen. Vielmehr ist die Eigeninitiative der jungen Menschen gefragt. Sie müssen nur kommen und einfach fragen“, sagt Karl Schröder, Vorsitzender des Arbeitskreises Bergischer Primanertag, der die Veranstaltung in Kooperation mit der Bergischen Universität, den Wuppertaler Service Clubs und den Wirtschaftsjunioren organisiert. Schröder weiter: „Oftmals sind auch Schüler dabei, die den Primanertag zum zweiten oder sogar dritten Mal besuchen. Daran sieht man, dass die Berufsfindung gar nicht so leicht ist.“
Das Besondere: Anders als beispielsweise auf Berufsmessen finden die Gespräche nicht an irgendwelchen Ständen, sondern in separaten Räumen, in einer entspannten Atmosphäre statt. Zeugnisse oder andere Leistungsnachweise stehen dabei nicht im Vordergrund, vielmehr geht es um das grundsätzliche Interesse der Schüler. Das kann in Einzel- oder nach Bedarf auch in kleinen Gruppengesprächen stattfinden, erklärt Schröder.
Mehr als 100 Vertreter aus Gesundheit und Soziales, Natur und Technik, Sicherheit und Recht, Kommunikation und Kultur werden am Wochenende erwartet und bis zu 1000 Gespräche führen. Neben der Universitäten stellen sich auch regionale Unternehmen wie zum Beispiel Babtec oder Knipex vor.
Und alle verfolgen dasselbe Ziel. „Der Primanertag soll auch zeigen, dass es in Wuppertal attraktive Arbeitsplätze, die zukunftsfähig sind, sowie eine hoch qualifizierte Universität gibt“, erläutert Schröder. „Aus diesem Grund konzentrieren wir uns auch auf die regionale Unternehmen, um den Standort Wuppertal zu stärken.“
Nicht umsonst opfern viele Berater freiwillig ihren freien Samstag, um die Schüler umfangreich zu unterstützen. Gerade mit Blick auf den Facharbeitermangel im Land können sich so ungeahnte Möglichkeiten ergeben. „Viele Schüler wissen gar nicht, dass sie heutzutage als qualifizierter Facharbeiter mitunter größere Verdienstmöglichkeiten haben als studierte Akademiker“, erklärt Schröder.
Nichtsdestotrotz bleibt das Studium weiterhin ein erklärtes Ziel vieler Abiturienten. Allerdings gehe der Trend immer mehr zum dualen Studium, wie Schröder anmerkt. Großes Interesse bestehe auch nach wie vor am Lehrerberuf sowie an einer Anstellung bei der Polizei. Zudem hat Schröder festgestellt, dass vermehrt junge Frauen das Angebot des Primanertags nutzen. Eine Vermutung dahinter ist, dass Jungs sich womöglich schon früher über ihren Berufswunsch im Klaren sind.
Dennoch hofft er am Samstag auf eine große Resonanz. „Wir haben viel Energie in die Vorbereitungen gesteckt“, erzählt Schröder. So wurden im Vorfeld zahlreiche Flyer in allen Wuppertaler Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegen verteilt. Zudem wurden auch Informationsveranstaltungen organisiert. Alles dafür, damit die nächste Lebenshürde nicht allzu hoch ausfällt.