Prinzengarde: Ein großer Ball zum närrischen Jubiläum
Die Karnevalsgesellschaft besteht seit 66 Jahren und feierte jetzt ausgelassen im Tryp Hotel in Varresbeck.
Wuppertal. Imposante Uniformen, lange Fasanenfedern und glitzernde Verdienstorden — traditionsgetreu hat die Prinzengarde ihren großen Ball ohne Kompromisse gefeiert. An der Kleidung stimmte jedes Detail, und auch das Programm lud die Narrenzunft zum Jecksein auf.
Mit modernem Jumpstyle im Matrosenoutfit bewies das Männerballett sein Können. Nicht ganz ohne Hintergedanken, verrät Tanzlehrerin Heidi Feldmann: „Wir möchten mit dem jungen und ausgelassenen Tanzstil die Leute auf das Parkett bewegen.“
Mit dreifachem Wuppdika ehrten die Mitglieder nicht nur das Kinderprinzenpaar Jan I. und Anna-Lena I., sondern auch die neuen Ehrengardisten Petra Schättler und Bernd Bigge. Die Laudatio von Michael Naseband und Oberbürgermeister Peter Jung verdeutlichte vor allem eines: Bescheidenheit und Engagement in der Prinzengarde verdienen einen Orden.
Die Tanzgarde entführte das Publikum mit glitzernden, bunten Kostümen in die indische Kultur à la Bollywood. „Wir blicken hier gerne über unseren Tellerrand hinaus“, sagte Jean Pütz, der als Hobbythek-Moderator bekannt wurde. Er ist seit 2009 Ehrengardist und großer Karnevalsfan: „Selbst junge Menschen lernen, aus sich heraus zu kommen. Ich nehme mich selbst auch nicht zu ernst.“
Weiter ging es für die Tanzgarde von Indien nach Brasilien: Mit großen bunten Federn und opulenten Kostümen zeigten die Mädchen beim Samba ihr Talent. Weniger dynamisch, dafür umso faszinierender waren die Klänge des Glasmusikers Christoph Müller der als Harlekin im Spiegelkostüm auftrat.
Die Prinzengarde feiert in dieser Session ihr 66-jähriges Bestehen und ist damit eine der ältesten Karnevalsgesellschaften in Wuppertal. „Wir haben immer schon einen harten Kern gehabt, der eng zusammenarbeitet“, erklärt Ehrenpräsident Guido Werner stolz. Stolz war auch die neue Ehrengardistin Petra Schättler, die sich seit zehn Jahren mit um die Tanzgarde kümmert: „Der Zusammenhalt hier ist enorm. Wir sind wie eine große Familie.“