Integration in Wuppertal Jugendliche tanzen integratives Theater

Projekt Wuppertheater wird verlängert.

Für das Integrationsprojekt Wuppertheater sind bereits die nächsten Workshops geplant.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Junge Schauspieler aus Wuppertal wollen mit dem Thema  „Nach den Sternen greifen“ etwas ausdrücken: Sterne stehen für Offenheit, Fantasie, Gemeinsamkeit und Respekt vor anderen. Unter diesem Motto läuft seit 2017 ihre Veranstaltungsreihe. Am Dienstag endete sie vorerst mit einer Abschlussaufführung im Begegnungszentrum der Caritas in Unterbarmen. Das unter der Leitung des Wuppertheaters geführte Projekt wird seit Beginn von „Aktion Mensch“ finanziert. Ursprünglich war es auf drei Jahre angesetzt. Nun wurde ein Antrag genehmigt, der das Projekt bis 2021 verlängern wird.

Schwerpunktmäßig richtet es sich an Flüchtlingskinder, an Kinder aus Migrantenfamilien, aber auch aus deutschen Familien. Unter der Anleitung von Schauspielerinnen des Wuppertheaters entwickelten die acht- bis 20-jährigen Teilnehmer Konzepte, sammelten Ideen und erarbeiten daraus ein integratives Theaterstück. Am Dienstag stellten sie den dritten Teil vor. Der Schwerpunkt lag auf einer szenischen Darstellung. Elemente aus den Bereichen Bewegung und Pantomime und Sprache flossen in das Stück mit ein. Aus dem Mitschnitt der Aufführung nahmen die jungen Schauspieler eine Hörspieladaption als CD auf.

Inhaltlich haben sie mehrere Märchen wie „Das kluge Mädchen von Zarr“ und „Aschenputtel“ miteinander verbunden. Ihre eigenen Ideen brachten sie ein, indem sie Spiele auf verschiedenen Sprachen vorstellten oder Klänge und Tierstimmen einprobten. „Die Kinder sollen spielerisch ihre Fähigkeiten kennenlernen“, so Perpetua Keller, eine der Leiterinnen des Projektes. Es gehe darum, dass die Kinder Selbstbewusstsein erlangen. Das zwischenmenschliche Verständnis soll gefördert werden, indem die Kinder respektvoll miteinander umgehen.  Eda Herd (16) ist seit drei Jahren bei dem Projekt. Sie wollte schon immer auf die Bühne und freue sich über neue Freundschaften: „Wir wachsen zu einer Gruppe zusammen wie eine große Familie.“ Auch die Erwachsenen lerne sie aus einer neuen Perspektive kennen, so Eda.

Auch für Mohammed (16) bietet das Wuppertheater eine tolle Gelegenheit. Vor drei Jahren kam er aus Syrien nach Deutschland: „Ich habe schnell die Sprache gelernt und neue Freunde in einem fremden Land gefunden.“ Beim Wuppertheater hilft er bei der Organisation - und macht große Fortschritte in der kurzen Zeit.

Heike Beutel, Leitung des Projektes, kündigt bereits ein Nachfolgeprojekt an: „Es soll individueller auf die Jugendlichen eingegangen werden.“ Es wird ein Film gedreht, bei dem die Themen Mobbing, Solidarität und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen sollen.

Wer bei einem der nächsten Workshops dabei sein will (ab Mitte April dienstags von 17.30 bis 19.30 Uhr und donnerstags von 18 bis 20 Uhr sowie als fünftägiger Workshop vom 23. bis 27. April) meldet sich bei Heike Beutel per Mail an.