Kellner angeklagt Prozess in Wuppertal um tödliche Penis-Spritzen: Ermittlungen wegen zweitem Todesfall

Wuppertal/Solingen · Gegen den Angeklagten im Wuppertaler Prozess um eine tödlich verlaufene Penis-Vergrößerung sind neue Ermittlungen eingeleitet worden. Der Vorwurf gegen den Kellner aus Solingen könnte sich deutlich verschärfen.

Wuppertal: Der Angeklagte (r) beim Prozessauftakt im Gerichtssaal.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Gegen den Angeklagten im Prozess um eine tödlich verlaufene Penis-Vergrößerung sind neue Ermittlungen eingeleitet worden. Das hat die Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Dienstag mitgeteilt. Hintergrund ist die Aussage des ehemaligen Lebensgefährten des Angeklagten, wonach der derzeit am Wuppertaler Landgericht verhandelte Todesfall nicht der einzige sei und es noch einen weiteren gegeben habe.

Der 46-jährige Angeklagte hatte sich während des Prozesses zeitweise nach Spanien abgesetzt, war dann aber zurückgekehrt und hatte sich der Justiz gestellt. Seither ist er in Untersuchungshaft.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft kündigte an, dass sich der Vorwurf gegen den Angeklagten im Fall eines zweiten Todesopfers deutlich verschärfen könnte. Sollte der 46-Jährige aus Solingen trotz tödlich verlaufener Injektion weiter derartige Eingriffe vorgenommen haben, komme auch der Tatvorwurf des Totschlags oder sogar des Mordes in Betracht.

Dem Kellner wird im aktuellen Prozess vorgeworfen, einem 32-Jährigen zwecks Penisvergrößerung mehrere Spritzen mit Silikonöl verabreicht zu haben. Daran war dieser laut Anklage gestorben, weil das Silikonöl in die Blutbahn gelangt sei und eine Blutvergiftung verursacht habe.

Die Injektionen hatte der 46-Jährige vor Gericht bereits zugegeben. Der Mann muss sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Verstoßes gegen das Heilpraktiker-Gesetz verantworten. Er soll die Injektionen ohne Zulassung oder Befähigung vorgenommen haben.

(dpa)