Wuppertal Quartalsbericht: Die Menschen werden mehr, die Autos aber weniger
Dem Quartalsbericht der Stadt ist auch die rückläufige Zahl der Baugenehmigungen zu entnehmen.
Wuppertal. Auf 357.323 Einwohner ist Wuppertal Ende des zweiten Quartals 2016 angewachsen. Das sind über tausend Personen mehr als noch Ende März und sogar über 5000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das ist der Quartalsstatistik der Stadt zu entnehmen, die aufgrund der Datenerhebung stets einige Wochen später erscheint.
Es gibt zwar in Wuppertal nach wie vor mehr Frauen, 181 136 zählten die Statistiker, doch die Männer holen auf. Lebten im Juni 2015 noch 172 807 Männer in Wuppertal, sind es nun 176 189, also 3282 oder zwei Prozent mehr. Die Zahl der Frauen hat sich in der gleichen Zeit aber nur um 0,9 Prozent oder 1661 Personen erhöht.
An den Geburten liegt es nicht, denn da haben die Mädchen die Nase vorn. 375 männliche und 383 weibliche Neugeborene verzeichnet die Statistik im Juni. Aber im diesem Zeitraum starben auch 499 Frauen und 457 Männer.
Dafür profitiert die Stadt weiterhin von Zuzügen. Der Wanderungsgewinn betrug im zweiten Quartal 2016 noch 909, im Vorquartal waren es 937 und im gleichen Zeitraum des Vorjahres sogar 1609. 1704 Deutsche und 2691 Ausländer zogen nach Wuppertal, während 2122 Deutsche und 1364 Ausländer die Stadt verließen.
Dass der Frühling eine beliebte Jahreszeit zum Heiraten ist, belegt die Statistik der Eheschließungen: 503 waren es in den Monaten April bis Juni 2016. Von Januar bis März waren es lediglich 189 und im zweiten Quartal 2015 noch 477.
Deutlich zurückgegangen ist in Wuppertal die Zahl der erteilten Baugenehmigungen von Wohngebäuden. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 55,1 Prozent weniger, 35 statt 78. Besonders betroffen waren dabei die Baugenehmigungen von Ein- und Zweifamilienhäuser, die von 73 auf 28 zurückgegangen sind.
Dafür hat Silke Kessel, Geschäftsführerin von Haus und Grund, eine Erklärung: „Hier hat wohl die Immobilienkreditvergabe-Richtlinie zugeschlagen. Die Richtlinie ist im Frühjahr in Kraft getreten und sorgt dafür, dass Banken weniger Kredite — insbesondere an junge Familien — vergeben.“ Denn seit April müsse stets geprüft werden, ob die Kreditnehmer bei Beantragung so viel verdienen, dass das Darlehen bis zum Ende der Laufzeit bedient werden kann. „Das ist dann meist nicht der Fall, wenn ein Elternteil in Elternzeit ist“, weiß Silke Kessel.
Darüber hinaus, so die Expertin, gebe es in Wuppertal relativ wenige Grundstücke, die für die Bebauung mit Ein- oder Zweifamilienhäusern geeignet seien. So waren im zweiten Quartal dieses Jahres von 35 Baugenehmigungen für Wohngebäude nur zwölf für Ein- oder Zweifamilienhäuser.
Fertiggestellt wurden allerdings fast so viele dieser Haustypen wie im Vorjahr: 13 waren es im zweiten Quartal 2015, nun haben die Statistiker zwölf ermittelt. Wohngebäude als solches wurden aber mit 71,4 Prozent deutlich mehr. 21 waren es im Vorjahr, 36 jetzt. Im Vorquartal waren es saisonbedingt sogar nur zehn.
Obwohl die Wuppertaler mehr werden, hat die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Im Juni 2015 waren es 196 863 KFZ, jetzt 193 644, im Vorquartal 193 714. Das schlägt sich auch bei den Erstzulassungen nieder, die um 20,8 Prozent unter dem Vorjahresvergleichswert liegen. Damals waren es 4876 KFZ, jetzt 3862. Der größte Rückgang ist bei den PKW zu verzeichnen. 3074 weniger als im Frühjahr 2015, nämlich 166 190, fahren jetzt durch Wuppertal.