Randale in der Idylle von Beyenburg

Beyenburg Feuer, zerkratzte Autos, zerstörte Grablichter, abgeknickte Bäume: Im Osten der Stadt herrschen raue Sitten. Die Anwohner fühlen sich von der Polizei im Stich gelassen.

<strong>Wuppertal. Spätestens am Sonntag vor zwei Wochen war die heile Beyenburger Welt Geschichte: Ein Anwohner der Steinhauser Straße hatte gegen 1.30 Uhr verdächtige Geräusche gehört. Der Mann sah nach und traf in seinem Vorgarten auf vier Männer, die gerade dabei waren mit einem Beil diverse Zierpflanzen zu bearbeiten. Als sich der Besitzer zu Wort meldete, zogen die vier Gestalten Sturmmützen über, bedrohten ihn mit dem Beil und verschwanden wenig später in der Nacht. Der Beil-Angriff vom 20. Mai dieses Jahres - der Anwohner erstattete Anzeige gegen Unbekannt - ist der vorläufige Höhepunkt in einer langen Kette von Randale und Gewalttaten in der Beyenburger Idylle.

Serie von Straftaten begann mit dem Bootshaus-Brand im Sommer 2006

Als im August 2006 das Bootshaus des Vereins für Kanusport am Stausee in Flammen aufging - 150 000 Euro Schaden -, hoffte man insgeheim noch auf einen ganz schlimmen Einzelfall. Doch die Zerstörungswut ging weiter. Kurz nach der Brandstiftung am Bootshaus ging Am Kriegermal nahe der Stadtteil-Bibliothek ein Radlader in Flammen auf. Unbekannte hatten einen Scheibe des Baggers eingeschlagen und den Innenraum in Brand gesetzt. Schaden: satte 30 000 Euro.

Im November dann wieder ein Riesenaufreger: An mehr als 60 Autos hatten Unbekannte Spiegel abgetreten, Antennen abgeknickt und den Lack zerkratzt. Tatort war die Steinhauser Straße bis hinunter zum Siegelberg (die WZ berichtete). Der Schaden beläuft sich auf 50 000 Euro.

Am vergangenen Pfingstwochenende gab es neuen Ärger: In der Neubausiedlung an der Steinhauser Straße waren wieder einmal die Lack-Zerkratzer unterwegs. Zehn Autos wurden demoliert. Im Wendehammer knickten die Randalierer junge Stieleichen um. Die blanke Zerstörungswut mitten in der Idylle.

Die Stimmung der Anwohner schwankt zwischen Wut, Entsetzten und Angst. Zwar wurde auch wegen der jüngsten Randale Anzeige erstattet, doch von der Polizei fühle man sich im Stich gelassen, heißt es vor Ort. Ein Sprecher der Behörde zur WZ: "Wir sind auf Zeugen angewiesen. Bislang gibt es keine heiße Spur." Die Ermittlungen dauern an.