Reggaenerationen: Klänge aus dem Tal
Drei Wuppertaler Bands haben ihre Musik auf einer CD zusammengebracht.
„Reggaenerationen“ - das sind drei Wuppertaler Bands auf einer CD. Die Liebe zur jamaikanischen Musik hat sie zusammengebracht. Tribal M, Antofagasta und Massiv Grün fangen die Vielfalt der Reggae-Szene ein, die sich in den letzten 20 Jahren im Tal kräftig entwickelt hat - mit dem international angesagten U-Club als Kraftzentrum.
„Reggaenerationen“ riefen die Bands 2016 ins Leben. Es gab viele gemeinsame Konzerte und freundschaftlich enge Kontakte entstanden. Projekt-Manager ist Mathias Prott, der als DJ Ruffcut eine Szenegröße ist. Sein Plattenlabel Ruffvalley hat den Sampler produziert.
„Unser Ziel ist es, die Kooperation weiter auszubauen“, sagt Edgar Koch, Keyboarder bei Tribal M. Die CD ist ein großer Schritt in diese Richtung. Entspannte Melodien treffen auf Partyknaller, englische und deutsche Texte mischen sich. Die Aufnahmen entstanden im Probenraum von Tribal M und jede Band steuerte vier Songs bei. Das grüne Albumcover mit Schwebebahn sticht sofort ins Auge. Das Foto dafür entstand übrigens hinter dem Haus von Edgar Koch, das direkt am Wupperufer liegt. Dort hat Koch selbst schon Reggae-Konzerte auf die Beine gestellt.
Tribal M ist ein Urgestein der Szene, gegründet Mitte der achtziger Jahre. „Damals war Reggae hier total exotisch“, sagt Edgar Koch. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb gewann die Band kurz nach Gründung beim Wuppertaler Rockförderpreis. Der Sampler präsentiert Tribal M mit kräftigem Groove, Gitarren-Soli und im schlanken Sound des Roots Reggae („Still Burning“, „Rennen“).
Eine „Reggaeneration“ jünger ist Antofagasta. Die Idee zweier Jugendlicher hat sich über die Jahre zu einer elfköpfigen Band mit fettem Bläsersatz ausgewachsen. Über Rhythmen aus Dancehall und Hip Hop performen Sängerinnen und Sänger kritisch-clevere Texte wie „Im Aquarium“ und sind gern auch wortspielerisch unterwegs („Jim Beam Me Up, Ramazotti“).
Seit 2011 ist Massiv Grün, die Gruppe um Sänger und Gitarrist Felix U., aktiv. Ihre Songs stürmen gern, befeuert von Saxophon und Posaune, nach vorne. Andere drosseln das Tempo und geben nachdenklichen Tönen Raum.
Die Zusammenarbeit scheint auf die einzelnen Bands inspirierend zu wirken. Massiv Grün kündigen ein neues Album an, Tribal M wollen eine CD mit Live-Aufnahmen veröffentlichen. Ein gutes Zeichen für die Musiker von „Reggaenerationen“ ist auch, dass das „Backyard“ Anfang Februar am Arrenberg eröffnet. Das jamaikanische Restaurant in den Räumen des ehemaligen „Dinos“ könnte sich zum weiteren Treffpunkt für Reggaefans entwickeln. Die neuen Besitzer können sich jedenfalls regelmäßige Musikveranstaltungen mit DJ vorstellen.
reggaenerationen.de