Wuppertal. Seit März gibt es die Doppelleitstelle der Feuerwehren in Solingen und Wuppertal. Vor allem in Solingen war das Projekt lange umstritten. Man störte sich wohl vor allem daran, dass die Leitstelle in Wuppertal stationiert ist. Wenige Wochen nachdem die Zwillingsleitstelle ans Netz gegangen war, gab es wieder Kritik. Nicht öffentlich geäußert, sondern durch einen Zeitungsbericht, der sich wiederum auf einen anonymen Insider berief. Stoßrichtung: Der Leitstellenbetrieb laufe alles andere als reibungslos, die Mitarbeiter seien überlastet, es käme zu Verzögerungen bei Einsätzen.
Unsachliche Darstellung wird als unkollegial bewertet
Jetzt wehren sich die Feuerwehren - und zwar ganz offiziell. Es sei mehr als bedauerlich, dass die bei einem Projekt dieser Größenordnung trotz bester Vorbereitung zu erwartenden Anlaufschwierigkeiten nun teilweise genutzt werden, um Ressentiments gegen die Leitstellenkooperation vermeintlich zu bestätigen und damit Ängste zu erzeugen, sagen die Feuerwehrchefs von Wuppertal, Siegfried Brütsch, und Solingen, Frank-Michael Fischer. Und: "Allerdings war dies angesichts der Vorgeschichte in Solingen fast schon absehbar und wird von weiten Teilen der Feuerwehren Solingens und Wuppertals als außerordentlich unkollegial bewertet." Klare Worte auf der einen Seite, und ein klares Bekenntnis zu den Anlaufschwierigkeiten auf der anderen Seite (siehe Kasten). Gestern wurde ein erster Zwischenbericht im Ausschuss für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit vorgestellt. Darin werden Anwenderfehler eingeräumt, vor allem aber auch erklärt. Noch wichtiger, was das Sicherheitsempfinden angeht: Laut Feuerwehr-Chef Brütsch sind die "Kinderkrankheiten" des neuen Systems so gut wie beseitigt. Brütsch gestern zur WZ: "Es sind Fehler passiert, aber wir lernen daraus und verbessern uns."Ein dickes Lob zollt Brütsch den Mitarbeitern der neuen Leitstelle: "Wir sind in dieser schwierigen Anlaufphase insbesondere den derzeit unter besonderem öffentlichem Druck stehenden Disponenten der gemeinsamen Leitstelle und den Kolleginnen und Kollegen beider Feuerwehren zu großem Dank verpflichtet." Dass seit Inbetriebnahme der Zwillingsleitstelle die Krankenzahlen in die Höhe schießen, kann Brütsch nicht bestätigen.