Wuppertal Ritter treffen sich auf dem Heiligen Berg

Die Johanniter laden zur Versammlung. Der Orden hat eine über 900-jährige Geschichte.

Foto: Fries

Wuppertal. Zum „Rittertag“ treffen sich am Wochenende rund 400 Mitglieder des Johanniter-Ordens, Betreiber zahlreicher Krankenhäuser, Altenheime und verschiedener Hilfsdienste.

Denn was heute kaum noch jemand weiß: Hinter diesen sozialen Einrichtungen steckt ein geistlicher Orden aus der Zeit der Kreuzzüge. 1999 feierte er sein 900-jähriges Bestehen. Carl-Peter Fues, Leiter der Subkommende Bergisch Land der Johanniter, erzählt, dass sich Kreuzritter 1099 in Jerusalem einer Gemeinschaft von Kaufleuten anschlossen, die ein Hospital gegründet hatten. „Dort entstanden die Regeln des Ordens“, berichtet Fues.

Später wurden die Ritter aus Jerusalem vertrieben, ließen sich auf verschiedenen Mittelmeerinseln nieder: Zypern, Rhodos, dann Malta. Überall verteidigten sie zwar das Christentum gegen angreifende Muslime, aber überall gehörte auch die Krankenpflege zu ihren Aufgaben. Von der Insel Malta stammt der Name „Malteser“, den nach der Reformation der katholische Zweig des Ordens behielt.

Das Kriegerische hat sich inzwischen verloren, die Sorge um Kranke und Schwache ist geblieben. Inzwischen ist die Johanniter GmbH ein Konzern mit zahlreichen karitativen Organisationen. Dazu gehören zwölf Krankenhäuser und 93 Altenheime. Am bekanntesten ist die Johanniterunfallhilfe mit 16 000 hauptamtlichen Mitarbeitern. Getragen wird die Organisation von den 4000 Ordensbrüdern — Männern, die sich den Regeln des Ordens verpflichten, aber ein normales weltliches Leben führen, auch Familien gründen. Aufgenommen werden sie auf Vorschlag eines Bruders.

Am Freitagabend beginnt das jährliche Treffen der Rheinischen Genossenschaft des Ordens im Evangelischen Tagungszentrum auf der Hardt. Zum Programm, das bis Sonntagmittag dauert, gehört neben der Ritterversammlung unter anderem ein Festgottesdienst in der Hauptkirche in Sonnborn, ein Festvortrag sowie ein Programm für begleitende Frauen und Kinder.