„Schnell rauf und runter — der Paternoster ist unverzichtbar“
Wuppertaler schätzen die Vorteile der Kabinen im Dauerbetrieb und wollen sie behalten.
Wuppertal. Dass die Paternoster in den Rathäusern in Barmen und Elberfeld für immer stillstehen sollen, gefällt den Wuppertalern gar nicht. In die Liste im Barmer Rathaus zum Erhalt der nostalgischen Aufzüge hatten sich am Dienstag schon über 500 Personen eingetragen. Und beim WZ-Mobil auf dem Johannes-Rau-Platz sprachen sich zahlreiche Bürger für ihren Erhalt aus.
Zum Beispiel sagte Ursel Pommeranz zu der Stilllegung: „Das ist sehr schade. All die Jahre sind wir mit dem Paternoster gefahren - der fährt und fährt, und man muss nicht warten. Für die Älteren gehört er einfach dazu. Wer unsicher ist, kann ja den Aufzug nehmen.“
Horst Kurtz bringt es auf den Punkt: „Er ist das schnellste Beförderungsmittel rauf und runter und ist eigentlich unverzichtbar. Alternativ müsste man Treppen steigen, weil der Aufzug ja häufiger steht.“ Seine Frau Konstanze Kurtz sieht es ähnlich: „Ich bin auch für den Erhalt: Weil er nicht nur den Bediensteten zur Verfügung steht, sondern auch den Bürgern. Wenn andere Aufzüge stehen, verrichtet der Paternoster seinen Dienst.“
Brigitte Breiter-Schaefer meint nicht ohne Kritik an der Stadt: „Solche Dinge sollen von wichtigen Dingen ablenken, die die Entwicklung des Gemeinwesens betreffen. Die Stadtväter sollten sich an einen Tisch setzen und sich lieber über diese Dinge Gedanken machen.“
Klaus Elle meint: „Da muss es ordentlich in der Unfallstatistik geblinkt und gebimmelt haben, wenn jetzt so schnell die Reißleine gezogen wird.“ Seine Idee: „Die Uni könnte ja mal prüfen, wie er sicherer werden könnte.“
Torsten Eick erinnert sich, dass er mit etwa sechs Jahren das erste Mal mit dem Paternoster fuhr. „Später sind wir oft nach der Schule heimlich mit dem Paternoster gefahren — bis der Hausmeister kam und schimpfte: ,Das ist kein Spielplatz!’“ Dass heute ein Kurs verlangt wird, bevor man ihn benutzen darf: „Das ist doch ein Witz!“
Ein Stadtmitarbeiter, der dem Paternoster ebenfalls nachtrauert, obwohl er ihn selten benutzt hat, stellt fest: „Die Technik ist zwar alt, aber genial.“