Baustart 2019 soll der Startschuss für die Johannes-Rau-Bibliothek fallen
Wuppertal · Uni-Rektor Lambert T. Koch: „Es darf keine Kostensteigerung geben.“
Bereits im Januar 2016 gab es auf dem Campus Freudenberg die Grundsteinlegung für die neue Johannes-Rau-Bibliothek – bislang ein rein symbolischer Akt. Doch Uni-Rektor Lambert T. Koch ist „hoffnungsvoll“, dass im Jahr 2019 der entscheidende Startschuss für die Bibliothek und das damit verbundene Johannes-Rau-Zentrum fallen wird.
Am 14. Juli dieses Jahres habe die Universität bereits die Baugenehmigung bekommen und diese am nächsten Tag an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) weitergeleitet. Dieser ist Grundstückseigentümer und wird als Bauherr fungieren. Dort liegt das Projekt seitdem. Doch Koch kann sich auf eine Zusage beziehen: „Mir wurde zugesichert, dass im ersten Quartal 2019 die Ausführungsplanung beginnt.“ Auf WZ-Anfrage zum offiziellen Beginn nannte der BLB keinen Termin und verwies darauf, dass Presseanfragen zur Bibliothek von der Universität beantwortet werden. Wann nach Beginn der Planung die Bagger rollen, bleibt unklar. Doch Koch sagt: „Ich fürchte, dass das erst 2020 passieren wird.“ Die reine Bauzeit wird auf rund zwölf Monate geschätzt.
Die Bibliothek soll einmal 5000 Bücher aus der Privat-Sammlung des ehemaligen Minister- und Bundespräsidenten Johannes Rau – die fast 20 000 Bücher umfassen soll – der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dass das Erbe des ehemaligen Wuppertaler Bürgermeisters nach Wuppertal kommen soll, ist den treibenden Kräften Lambert T. Koch und dem SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Bell zu verdanken. Für den Bau ist noch immer offiziell eine Summe von 4,5 Millionen Euro vorgesehen, in der auch schon der Unterhalt der Immobilie für die nächsten zehn Jahre und ein Sicherheitspuffer enthalten sind. Die reinen Baukosten sind mit drei Millionen Euro veranschlagt.
Uni-Baudezernent Dieter Szewczyk sagt, dass die Finanzierung steht. Allerdings sei seit der ursprünglichen Kostenberechnung einige Zeit vergangen: „Die Frage ist, ob die Baukosten steigen.“ Uni-Rektor Koch macht an dieser Stelle deutlich: „Die 4,5 Millionen Euro dürfen aus meiner Sicht nicht überschritten werden.“
Das Vorhaben soll mit öffentlichen und privaten Gelder gestemmt werden. Koch kann bereits eine Reihe von prominenten Spendern hinter sich versammeln, wie etwa die Stadtsparkasse, Vorwerk und Knipex. Wie sich die Anteile der Mischfinanzierung gestalten, konnte der Uni-Rektor noch nicht abschließend sagen. Nur soviel: „Der überwiegende Teil wird aus öffentlichen Geldern kommen.“
Die Johannes-Rau-Bibliothek wird nicht für sich alleine stehen: Sie soll mit dem bestehenden Gästehaus und der Fachbibliothek auf dem Campus Freudenberg zum neuen Johannes-Rau-Zentrum werden. Das Zentrum soll laut Koch auch ein „attraktiver Ort für Veranstaltungen“ werden.
Mit dem Regierungswechsel auf Landesebene 2017 wurde der Schwung aus dem Bibliotheks-Bau-Plänen genommen. Baudezernent Dieter Szewczyk stellt fest, dass die Verzögerung des Projekts „extrem lang“ war: „Ich bin mir nicht sicher, was da im Hintergrund abläuft.“ Lambert T. Koch sagt: „Ich habe Verständnis dafür, dass es nach dem Regierungswechsel etwas gedauert hat. Nun bin ich ungeduldig und in Vorfreude, dass es endlich los geht.“ » S. 16