Projektarbeit Schüler schreiben über die schönsten Orte in Wuppertal

Elberfeld · Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule: Klasse 8F hat ein Buch über Wuppertal geschrieben.

Kerem Tün (l.) hat mit seinen Mitschülern großes Engagement beim Buchprojekt über Wuppertal gezeigt.

Foto: Fischer, Andreas H503840

. Schreiben ist langweilig und schwierig, oft einfach nur eine lästige Pflicht. So empfinden es viele Schüler zuerst, denen es nicht besonders liegt. Dabei müssen sie es gerade in der Schule ständig, ob um es bewusst zu lernen oder einfach, um Aufgaben zu lösen. So erging es lange vielen Schülern der Klasse 8F der Else-Lasker-Schüler Gesamtschule – bis sie jetzt ihr eigenes Buch geschrieben haben.

Fast alle Kinder der Klasse haben daran mitgeschrieben. Das Buch mit dem Titel „Guck dir DAS an!“ ist eine Art Ratgeber für Jugendliche und andere Touristen, die neu nach Wuppertal kommen. „Wir haben Aufenthaltsorte in Wuppertal aufgeschrieben, an denen man Spaß haben kann“, erzählen die Jugendlichen. Sie wollen ihre Stadt präsentieren. Die Schwebebahn ist dabei das Zentrum, von der aus – sofern sie fährt – man viele der vorgeschlagenen Orte besuchen kann. So kommen zum Beispiel die Hardt und der Botanische Garten, die Barmer Anlagen, das Stadion, der Zoo sowie das Von der Heydt-Museum vor.

Viele Kinder hatten vorher Probleme beim Schreiben

Das Projekt ist im Rahmen der Unterrichtsreihe Erlebnisberichte und Werbung entstanden. „Angefangen hat alles mit einem Bericht über die Klassenfahrt. Der ist ganz mies ausgefallen“ sagt Klassenlehrerin Marina Palm. Den Jugendlichen sei es schwer gefallen, flüssig zu schreiben, viele hatten Probleme mit dem Satzbau. Bis auf vier Kinder haben alle Schüler der 8F Migrationshintergrund. „Einige übernehmen dann die Strukturen, die sie zum Beispiel aus dem Türkischen oder Kurdischen kennen, ins Deutsche“, erklärt Palm. In einem Freewriting-Workshop mit der Autorin Christiane Gibiec haben die Schüler dann gelernt, wie man „aus den Gedanken heraus“ losschreibt. Viele Schreibhemmungen seien dadurch abgebaut worden. Und einige Schüler konnten durch das Projekt sogar ihre Deutschnote verbessern.

Klassensprecher Kerem Tün ist in dem Projekt richtig aufgegangen. Gleich drei Texte hat er für das Buch verfasst. Er hat mit einem Mitschüler zusammen Restauranttipps aufgeschrieben und eine Empfehlung für die Barmer Anlagen gegeben. „Dort kann man bei schönem Wetter spazieren gehen und erreicht von dort den Toelleturm. Von ihm aus kann man die Stadt von oben betrachten“, sagt der 14-jährige. Besonders seine Groß- und Kleinschreibung habe er durch das Projekt verbessert. „Vorher hat Kerem ellenlange Aufsätze geschrieben, die aber leider nicht so viel mit dem Thema zu tun hatten“, erzählt die Klassenlehrerin. Mittlerweile schreibe Kerem präziser.

In einem weiteren Workshop mit dem Illustrator Werner Sigmund haben die Schüler etwas übers Illustrieren gelernt und eigene Bilder für das Buch gemalt. Doch die Bilder haben im Format des Buches nicht gut ausgesehen und wurden deshalb nicht übernommen.

Das Buch ist Teil des Afrikaprojektes der Klasse. Mit verschiedenen Aktionen versuchen die Schüler insgesamt 5000 Euro einzunehmen, um ihre Partnerschule in Karaba (Burkina Faso) zu unterstützen. Mit dem Buch hoffen sie, einen großen Teil der Spenden einzunehmen. Marina Palm betont, dass die Einsatzfreude für das Projekt viel Eindruck auf die Mitarbeiter von Lidl gemacht hat, so dass der Discounter den Druck des Buches finanziert. „Es ist toll zu sehen, mit welchem Engagement die ganze Klasse an dem Buch gearbeitet hat.“ Nebeneffekt: Sie haben dabei Wuppertal noch besser kennengelernt.