Überblick zum Großeinsatz Schüsse am Busbahnhof in Wuppertal – Was wir bisher wissen

Update | Wuppertal · Schüsse am Busbahnhof am Döppersberg in Wuppertal haben für einen Großeinsatz gesorgt. Augenzeugen melden bewaffnete Personen. Ein Mann wurde festgenommen, ein weiterer hat sich am Dienstagabend gestellt. Was wir bisher wissen.

Am Döppersberg in Wuppertal soll ein Mann mutmaßlich mit Schusswaffe unterwegs gewesen sein.

Foto: Tim Oelbermann

Schüsse am Hauptbahnhof in Wuppertal haben am frühen Dienstagabend, 5. September, zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Zeitweise wurde das Gebäude umstellt. Was wir bisher wissen:

Was nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei passierte

„Mehrere Augenzeugen meldeten der Polizei gegen 17.55 Uhr zwei bewaffnete Personen und Schussgeräusche im Bereich des Busbahnhofs am Döppersberg“, berichtete die Polizei. Um weitere Gefahren auszuschließen, seien Kräfte der Bundespolizei, der Einsatzhundertschaft und des Polizeipräsidiums eingesetzt worden. Der Busbahnhof sei zeitweise umstellt worden, hieß es bei der Bundespolizei.

In den sozialen Medien kursierten Bilder eines Mannes mit einer mutmaßlichen Schusswaffe in der Hand.

Am Dienstag meldete sich gegen 21 Uhr ein 23-Jähriger bei der Polizei. Er habe angegeben, gemeinsam mit einem Bekannten (24) am Busbahnhof auf den 41-jährigen Tatverdächtigen getroffen zu sein, der später von der Polizei festgenommen wurde.

Der 23-Jährige habe sich durch das zunehmend aggressive Verhalten und verbale Drohungen derart bedroht gefühlt, dass er zum Selbstschutz mit seiner PTB-Waffe (Schreckschusspistole) in die Luft geschossen hätte. Passende Hülsen wurden durch die Polizei am Tatort sichergestellt. Dann hätten sich er und sein 24-jähriger Bekannter in Richtung Bahnhofsvorhalle entfernt.

Der 41-Jährige hätte daraufhin aus seinem Rucksack eine Waffe geholt, die beiden jungen Männer verfolgt und mehrfach mit einer Luftdruckpistole geschossen. Diese Waffe ist in Deutschland an Personen über 18 Jahren frei verkäuflich. Geführt werden dürfen solche Waffen allerdings nicht.

Durch das Tatgeschehen besteht gegen den Beschuldigten daher ein Tatverdacht wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Der 23-Jährige ist in Besitz eines kleinen Waffenscheines. Inwieweit durch seine Schussabgabe ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgelegen hat oder die Schüsse aus Notwehr abgegeben wurden, ist Teil der Ermittlungen.

Der 41-Jährige wurde nach ärztlicher Prüfung noch am Abend in eine psychiatrische Einrichtung eingeliefert. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft soll der Beschuldigte nun längerfristig einstweilig in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden. Ein psychiatrischer Sachverständiger wird ihn in Kürze eingehend untersuchen.

Eine Festnahme, ein mutmaßlicher Schütze stellt sich

Der 41-jährige Mann sei noch am Tatort festgenommen worden. Der 23-Jährige habe sich bei der Polizei gestellt. Er sei auf freiem Fuß, hieß es weiter. Der dritte Mann werde als möglicher Zeuge angesehen, erklärte ein Sprecher der Polizei unserer Redaktion weiter. Es werde von keiner Gefahr für die Öffentlichkeit ausgegangen, hieß es am Mittwochmorgen.

Was zu den Waffen bekannt ist

„Bei den Waffen handelte es sich ersten Erkenntnissen zufolge nicht um scharfe Waffen“, hieß es von der Polizei. Gefunden wurden bisher zwei Hülsen einer Schreckschusspistole, die weitere Waffe sei eine Druckluftpistole gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Zunächst wurden keine Verletzten gemeldet. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen aufgenommen, um Hintergründe und den genauen Tatablauf zu klären.

(jc/kati/pasch/dpa)