Schule bleibt auf gepackten Kartons sitzen
Keine Container, keine Containerschule: Umzug der Grundschule Peterstraße verzögert sich.
Wuppertal. Eigentlich sollten die Schüler der Grundschule Peterstraße nach den Sommerferien in ein Containerdorf auf dem Gelände des Gymnasiums Kothen umziehen. Der Auszug und der damit verbundene Beginn von Gesamtsanierung und Erweiterung des Schulgebäudes verschieben sich voraussichtlich bis in die erste Januarwoche. Nun müssen alle schon gepackten Umzugskartons wieder ausgepackt werden. Grund für die Verzögerung sind Probleme bei der Herstellung von 200 Containern, in die die Schule einziehen soll. Die beauftragte Firma konnte bisher nicht liefern. Das Gebäudemanagement behält sich rechtliche Schritte gegen die Containerfirma vor.
„Das ist im höchsten Maße ärgerlich“, sagt Hans-Uwe Flunkert, Chef des Gebäudemanagements (GMW). Er ist aus mehreren Gründen sauer. Der Stadt sei ohne weitere Begründung mitgeteilt worden, dass die Container entgegen der festen vertraglichen Vereinbarung nicht zum festgesetzten Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Dies sei erst geschehen, als schon alle Umzugsvorbereitungen in der Schule abgeschlossen und die Kartons gepackt waren. „Daher mussten wir die Schulleiterin in ihrem Urlaub anrufen, um ihr mitzuteilen, dass der Umzug und die Sanierung nun erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich sind.“ Eltern und Kollegium will das GMW rechtzeitig über einen neuen Zeitplan informieren.
Mit Hochdruck werde nun dafür gesorgt, dass der Schulstandort Peterstraße zum neuen Schuljahr wieder uneingeschränkt nutzbar ist, versprach Flunkert. Die Containerfirma habe bei einer Ausschreibung das günstigste Angebot abgegeben. Beim GMW ist das Misstrauen nun groß. Daher fuhr ein Mitarbeiter nach Tschechien, wo die Container hergestellt werden. Nach Wuppertal waren zwar zuvor Fotos der Container mit der jeweiligen Kennziffer geschickt worden, aber das hätte auch das Ergebnis einer Fotomanipulation sein können. Das Ergebnis der Detektivarbeit in Tschechien: Die Container sind vollständig vorhanden. Bisher verfügen aber nur etwa 60 Stück, die das Erdgeschoss der Übergangsschule bilden sollen, über die gewünschte Innenausstattung.
Da es zurzeit wenig Alternativen bei der Beschaffung von Containern gebe, will das GMW nach einem klärenden Gespräch die Zusammenarbeit mit der Firma fortsetzen. „Andernfalls hätten wir ein ganzes Jahr verloren“, sagt Flunkert. 16 Millionen Euro wird die Stadt allein in diesem Sommer in die Sanierung von Schulgebäuden stecken. Entsprechend eng seien alle Arbeiten und Planungen getaktet.