Schwebebahn: Hilfreiche Boden-Streifen für Behinderte

Für gut 400.000 Euro werden die Böden aller Stationen mit Markierungen versehen, um Passagieren mit Sehbehinderung zu helfen.

Wuppertal. Wenn an diesem Wochenende wieder an der Schwebebahn gearbeitet wird, stehen in den Stationen Varresbeck, Westende, Robert-Daum-Platz und Ohligsmühle vier besondere Baustellen auf dem Programm: Nach der Station an der Pestalozzistraße werden nun auch ihre Böden mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet. Die weißen Markierungen aus Kautschuk sollen Passagieren mit Sehbehinderung den Ein- und Ausstieg aus der Schwebebahn in Zukunft erleichtern und die Orientierung innerhalb der Stationen verbessern.

Gut 400.000 Euro werden in diese Maßnahme zur Barrierefreiheit investiert. Sie summiert sich in den 20 Stationen auf eine Gesamtlänge von 2400 Metern Markierung, die auf die Holzböden geklebt werden: Gut 2000 Meter entfallen auf sogenannte Lauf- und Auffangstreifen. Auf eine Gesamtlänge von 400 Metern bringen es dagegen die Aufmerksamkeitsfelder für Schwebebahn-Passagiere mit Sehbehinderung.

Alle Markierungen haben eins gemeinsam: Ihre Streifen und Noppen können mit einem Blindenstock abgetastet werden. Je nach Anordnung verraten sie den Nutzern, wo sie sich im Bahnhof gerade befinden, wie Detlef Kamp von der Schwebebahn-Planungsabteilung der Stadtwerke beim Ortstermin an der Pestalozzistraße erklärt. An der Haltestelle Landgericht wurde das System bereits erprobt — in Abstimmung mit der Vertretung für Menschen mit Behinderung und bei „Testläufen“ mit zwei Nutzerinnen.

Und so funktionieren die Markierungen: Die meisten Langstöcke für Sehbehinderte sind an ihrer Spitze mit einem Tastball versehen, der sich an den Rillen und Noppen auf dem Boden entlangarbeitet. So führt das Leitsystem zum Beispiel direkt zu den Bedienfeldern der Aufzüge. Reserviert sind auf dem Boden bereits Flächen, die später zu den Einstiegsrampen der nächsten Zuggeneration führen.

Eine Besonderheit gibt es an der Haltestelle Döppersberg: In Abstimmung mit dem Denkmalschutz werden dort schwarze Kautschukmarkierungen verlegt — in dieser Form weltweit einzigartig, wie die Schwebebahn selbst. Montag früh sollen ihre Wagen nach der Wochenendpause wieder fahren.