Unfälle: Weil so viele ungeklärt bleiben, sollen Nachbarn helfen
Wie die Polizei ihre Aufklärungsquote verbessern will.
Wuppertal. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie demnächst in Ihrer beschaulichen Anwohnerstraße Post von der Polizei bekommen. Kein Grund zur Besorgnis, sondern nur eine Strategie der „Freunde und Helfer“, um die Aufklärungsquote bei Unfallfluchten zu verbessern.
Mit Postwurfsendungen will der neue Leiter der Direktion Verkehr der Wuppertaler Polizei, Ernst Adam, die Aufklärungsquote bei Unfallfluchten verbessern. Davon gab es im vergangenen Jahr auf Wuppertals Straßen immerhin 2704. „Das sind mir einfach viel zu viele“, sagt Adam und er konstatiert: „Die Spurenlage ist oftmals sehr schlecht.“
Adam will vor allem die Bagatellunfälle beim Aus- und Einparken ins Visier nehmen. Der ranghöchste Verkehrspolizist im Städtedreieck ist davon überzeugt, dass solch ärgerliche und zuweilen kostspielige Miniunfälle (Kasten) in der Nachbarschaft sehr wohl beobachtet werden. Der Haken daran: „Die meisten Zeugen melden sich leider nicht bei uns“, vermutet Adam. Deswegen sollen demnächst die Anwohner angeschrieben werden.
Zur besseren Orientierung für die Nachbarschaft sollen dazu nachgestellte Fotos von den Unfallorten samt beschädigtem Auto versendet werden. Die schriftliche Form der Zeugensuche hat sich Adam übrigens abgeguckt — von den Kollegen der Kriminalpolizei.