Umfrage Schwimmer in der Mählersbeck: „Wir brauchen kein Spaßbad“

Besucher wünschen sich den Erhalt des Bades.

Foto: Gerhard Bartsch

Mählersbeck. Unter den Besuchern des Freibades Mählersbeck ist die Stimmungslage eindeutig. In der Diskussion um den Erhalt des letzten städtischen Freibades gibt es ein klares Votum für den Standort. „Es stört mich nicht, dass das Bad in die Jahre gekommen ist. Hauptsache, das Wasser ist warm genug und man kann hier gut schwimmen“, sagt die zehnjährige Amelie. Sie ist zum Saisonauftakt am 1. Mai mit ihren Großeltern ins Bad gekommen.

Der Badbesuch zum Saisonauftakt hat für die drei Tradition. Auch Oma Anneliese Oschwald hält von der Debatte um eine Schließung des Freibads nichts: „Wir brauchen kein Spaßbad. Das Bad ist doch gut geeignet.“ Ehemann Ingo schätzt die Lage: „Da kann man beim Rückenschwimmen die Vögel fliegen sehen.“

Eine Bank weiter sitzt Lothar Reiche. Für ihn ist die Diskussion um die Sanierungskosten in Millionenhöhe völlig übertrieben. „Natürlich müssen die Sanitäranlagen oder die Duschen modernisiert werden. Das kostet aber doch niemals fünf Millionen Euro“, sagt er, während er sich mit einem Handtuch die Haare trocknet. Im übrigen sei er dafür, „dass das Bad so bleibt, wie es ist“. Und auch ein Lob für Schwimmmeister und Mitarbeiter hat er parat: „Die haben wieder alles super vorbereitet.“

Zur Vorbereitung gehört auch die recht angenehme Temperatur von 22,2 Grad Celsius im Becken. „Das Wasser hier ist einmalig“, sagt Bärbel Frede, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Michael gekommen ist. Wünschen würde sie sich — neben der Modernisierung der Sanitäranlagen — eine Treppe, mit der sie besser ins Becken gehen könnte. Schließlich hat sie Probleme mit der Hüfte. Zudem freut sich das Paar, dass die Jahreskarte mit 62 Euro pro Erwachsenem ein echtes Schnäppchen ist.

Obwohl das Freibad „Mä“ mehr als 100 Jahre alt ist, gibt es zur Eröffnung keine Einschränkungen im Betrieb. Etwa 60 Personen sind beim Anschwimmen dabei. Auch mit dem Wetter zeigt sich Schwimmmeister Thomas Koch zufrieden. „Es könnte höchstens ein paar Grad wärmer sein“, sagt er. Durch die Anbindung an die Nordbahntrasse und ein neues Wohngebiet in der Nähe hofft er in den kommenden Wochen auf neue Gäste. „Heute waren auf jeden Fall schon viele neue Gesichter dabei.“