Fahrt nach Salzburg Sinfonieorchester Wuppertal von erfolgreicher Konzertreise zurückgekehrt
Wuppertal · Heimatgefühle, Heimvorteil und schöne Erinnerungen
Die Konzerttournee nach Salzburg war für das Sinfonieorchester Wuppertal ein voller Erfolg. Das Publikum in der Festspielstadt zeigte sich begeistert von den drei Konzerten, beklatschte und bejubelte die Musikerinnen und Musiker aus Wuppertal. Das Orchester ist längst zurück von der Tournee. Samstagabend kamen die Musiker nach zehnstündiger Fahrt gut, aber etwas erschöpft am Wuppertaler Hauptbahnhof an. Am Sonntagnachmittag saßen die meisten von ihnen bereits wieder im Orchestergraben des Barmer Opernhauses und spielten „Die Lustigen Weiber von Windsor“, inzwischen wird intensiv für das Benefizkonzert am 3. Oktober und die nächste Opernpremiere geprobt.
Trotz des anstrengenden Proben- und Konzertgeschehens in Salzburg waren die Mitglieder des Orchesters schon bei den vormittäglichen Proben stets gut gelaunt. „Schön, dass das Sinfonieorchester nach dem letztjährigen Abstecher in die Schweiz nun wieder auf Gastspielreise gehen durfte. Es war sowohl künstlerisch als auch für das Miteinander innerhalb des Orchesters eine Bereicherung. Nach der Konzertwoche in Wuppertal und der langen Anreise war es aber auch ein enormer Kraftakt, in drei Tagen drei Konzerte plus Proben zu absolvieren. Nun überwiegt die Freude über die gelungenen Auftritte“, resümiert der Fagottist Gregor Plettner.
Das Große Festspielhaus in Salzburg, mit riesiger Bühne, knapp 2200 Plätzen und einer völlig anderen Akustik als in der Historischen Stadthalle war für die Musiker Neuland. Manch einer dachte daran, welche großen, berühmten Künstler in den letzten 60 Jahren auf dieser Bühne gestanden haben. Für den jungen Pianisten Lukas Sternath, der am 22. September sein Debüt beim Sinfonieorchester in Wuppertal gab (die WZ berichtete), war es der erste Auftritt außerhalb der Festspiele in Salzburg. „Das ist eine ganz neue Erfahrung“, sagte der 2001 in Wien geborene Musiker, der in Salzburg die Konzerte für Klavier und Orchester Nr. 1 und 2 von Johannes Brahms präsentierte. Wuppertals Generalmusikdirektor Patrick Hahn, 1995 in Graz geboren, dirigierte bereits mehrfach Konzerte in Salzburg. Nun war er zum ersten Mal mit „seinem“ Sinfonieorchester Wuppertal zu Gast – ein Herzenswunsch des GMD.
Publikum und Musiker sind begeistert
Daher freute er sich über den großen Erfolg des Orchesters. Wenn ein Wiener und ein Grazer gemeinsam in Salzburg konzertieren, haben sie zwar keinen Heimvorteil, aber für beide war es ein heimatliches Gefühl, in Österreich aufzutreten. Auch für Angelika Grünkorn, die in Wuppertal aufgewachsen ist, hatte das Gastspiel etwas „Heimatliches“: „In Salzburg wurden für mich schöne Erinnerungen an meine Studienzeit am Mozarteum wieder lebendig. Ich habe es bei unserer Orchester-Tour sehr genossen, wunderschöne Musik mit dem Publikum teilen zu dürfen“, sagt die Kontrabassistin.
Das Sinfonieorchester zeigte mit zwei anspruchsvollen Werken von Richard Strauss und Antonin Dvořáks 7. Sinfonie eine große Bandbreite seines Könnens. Den „Don Juan“ von Richard Strauss und vier Zwischenspiele aus der Oper „Intermezzo“, die am ersten Abend geboten wurden, kann das Wuppertaler Publikum neben weiteren Werken am 3. Oktober um 11 Uhr in der Historischen Stadthalle erleben. Mit „Nimrod“ aus Edward Elgars „Enigma Variationen“ ließen die Musiker in einer Zugabe weitere Facetten ertönen und sorgten mit zartesten harmonischen Klängen für einen wundervoll beruhigenden Ausklang nach großem Orchestersturm.
Im dritten Konzert am Freitagabend standen das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1, d-moll von Johannes Brahms und die Symphonie Nr. 7 von Antonin Dvořák in Salzburg auf dem Programm. Ein Konzert, das das Publikum in Wuppertal schon beim 1. Sinfoniekonzert der Saison in der Historischen Stadthalle genießen konnte.