Bus und Bahn So finden die Wuppertaler die Idee eines Bürgertickets für den ÖPNV
Wuppertal · Soll es ein Bürgerticket im Wuppertaler ÖPNV geben? Am WZ-Mobil war der Tenor eindeutig.
Ende Februar stellt die Initiative Bürgerticket ihr Konzept zur Neufinanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs in Wuppertal vor. Gefordert wird unter anderem die Umsetzung des Nordstadttickets, bevor das solidarische Bürgerticket in die Probephase gehen soll. Die Idee besagt, dass alle Wuppertaler den Betrieb des ÖPNV mit ihren Beiträgen, gestaffelt nach Einkommen, finanzieren sollen, Ausnahme- und Sonderregelungen beinhaltet. Der Autoverkehr könnte beispielsweise durch eine Umsetzung des Konzeptes entlastet werden, wobei die Durchführung letztlich von der Landespolitik abhängig ist. Beim WZ Mobil wollten wir wissen, wie die Wuppertaler die Idee eines Bürgertickets finden und ob sie bereit wären, eine monatliche Pauschale zu zahlen.
Für Doris Hartmann wäre das Ticket gegenüber den heutigen Preisen generell eine Vergünstigung: „Natürlich kommt es darauf an, wie teuer es am Ende tatsächlich wird, aber wer es benötigt, wird darauf zurückgreifen.“ Sie selbst kenne Menschen, die es sich nicht leisten können, jeden Tag zur Behandlung zum Arzt zu fahren, wenn dies erforderlich sei. „Eine Staffelung ist in Ordnung, da es viele Menschen mit ganz wenig Einkommen gibt.“ Dieter Blank hat besonders die Umweltkriterien dabei im Blick: „So kommen bestimmt weniger Autos auf die Straße. Ich finde es nicht verkehrt, wenn jeder seinen Beitrag leistet. Insofern sind die Pauschalen völlig ok.“ Durch das Bürgerticket werde die Stadt von den vielen Autos entlastet und es schone die Umwelt. Helma Kutschke sagte: „Die Pauschale ist für die Menschen sinnvoll, die das Ticket regelmäßig nutzen und viel damit fahren.“ Und auch die Staffelung nach Einkommen halte sie für die richtige Entscheidung. Auch Mike Schröder hat vom Bürgerticket gehört: „Die Idee ist nicht schlecht, aber dass man die Menschen wie bei den Fernsehgebühren zu einem Pflichtbeitrag verpflichtet, wird so nicht funktionieren. Da werden die Menschen auf die Barrikaden gehen.“
Michelle Heidel findet den Vorschlag der Initiative gut: „Auch was die Staffelungen nach Einkommen betrifft, glaube ich, dass die Menschen das akzeptieren werden.“ Denn die Beträge seien ja meistens günstiger als die, die man heute für ein Ticket zahle. Man solle jedoch nicht alle Menschen zu einer Abgabe verpflichten. „Die, die ganz wenig Geld zur Verfügung haben, sollte man davon befreien.“ Svenja Krüger hat derzeit selbst auch ein Monatsticket und bezahlt mehr als die vorgeschlagenen einkommensabhängigen Pauschalen: „Natürlich würde ich mitmachen, wenn es billiger würde. Von einer Verpflichtung würde ich jedoch absehen, da nicht jeder den ÖPNV nutzt, obwohl ich die Staffelungen angemessen finde.“ Maximilian Rost: „Ich würde auf jeden Fall weniger als jetzt zahlen. Mit den Pauschalen kann ich gut leben. Auch insgesamt halte ich von dieser Idee sehr viel!“
René Schaga findet das auch: „Die Idee ist echt klasse. Im Vergleich zu den jetzigen Ticketpreisen würde man viel sparen.“ Aschot Jessajan arbeitet in Erkrath und fährt jeden Morgen mit Bus und Bahn: „Das Bürgerticket ist eine perfekte Idee. Ich würde sogar freiwillig jeden Monat 50 Euro zahlen und liege damit immer noch unter der Hälfte dessen, was ich aktuell bezahle.“ Insofern sei die Maximalpauschale völlig angemessen. Und er wünsche sich, dass die Idee in Wuppertal getestet werde. Jürgen Kümpel sagt: „Die Idee ist gut. Aber woanders kann man ganz umsonst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.“ 50 Euro seien gut, 30 Euro seien besser. „Ich bin der Überzeugung, dass viele Menschen bei solch einem Angebot ihr Auto zu Hause stehen lassen würden. Zumal Parkplätze in der City teuer und schwer zu finden sind.