Sommerpause: Die Schwebebahn fährt später

Nach Terminproblemen auf der Baustelle in Vohwinkel startet der erste Zug erst am Montag, 6. August.

Wuppertal. Wenn Anspannung messbar wäre, hätten im Konferenzraum des Betriebshofes Vohwinkel Donnerstagmittag die Zeiger getanzt: Um die Nachricht zu verkünden, dass die Sommerpause der Schwebebahn eine Woche länger dauert als geplant, nahmen gleich mehrere Bau- und Projektleiter am Pressetisch Platz. Auf dem Baufeld an der Endhaltestelle gibt es Terminprobleme. Sie haben zur Folge, dass der Schwebebahnbetrieb erst am Montag, 6. August, zum Schulbeginn wieder aufgenommen wird. "Und dabei bleibt es", betonten die Projektleiter Udo Botterbrod von der ausführenden Baufirma KAF Falkenhahn und Martina Langer von den Wuppertaler Stadtwerken auf Nachfrage. "Unter Hochdruck habe man bis zuletzt daran gearbeitet, den eng gestrickten Zeitplan einzuhalten. "Wir haben es hier mit einem extrem komplexen Objekt zu tun", fügt Botterbrod hinzu.

Auf engstem Raum arbeite man an einem Unikat, das höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen muss und man versuche, alle Akteure dabei
unter einen Hut zu bringen - vom Stahl- und Maschinenbauer bis hin zum
Elektroniker. Auf keinen Fall werde man Bauarbeiten "auf Kosten der Sicherheit beschleunigen." Allein durch mehr Personal könne man die Verspätung nicht abfangen.

Wie berichtet, gab es bereits beim Beton-Abbruch Probleme, weil sich das
Material als überaus hartnäckig erwies. Als schwierig erweist sich
offensichtlich aber auch das Zusammenspiel zwischen der Anlieferung per
Schwertransport und dem anschließenden Einbau in die Konstruktion: Die
Lagerflächen für die tonnenschweren Bauteile sind begrenzt. Hinzu kommen die Arbeiten an der filigranen Steuerungselektronik. In Vohwinkel habe man es immerhin mit einem Herzstück der Schwebebahn zu tun, fügt Botterbrod hinzu.


Zielmarke bleibt der 5. Oktober

Keine Aussage gab es gestern dazu, ob die erste Verspätung finanzielle
Auswirkungen für die beteiligten Baufirmen selbst hat. Am Gesamtzeitplan mit
der Zielmarke 5. Oktober für die Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs halte man nach wie vor fest, fügt Langer hinzu.

700 Tonnen Material von insgesamt 1100 Tonnen sind inzwischen angeliefert
und verbaut. Auch der größte Teil der 22 Schwertransporte ist erledigt. Am
bevorstehenden Wochenende soll die Fahrschiene mitsamt Kehre montiert
werden. Selbst um 3 Uhr nachts verfolgten in dieser Woche bis zu 250
Zaungäste den Fortgang der Arbeiten in Vohwinkel - und das weitaus
gelassener als die Frauen und Männer unter den Baustellenhelmen.