Sommerwünsche: Elefanten hautnah erleben

Wuppertal. "Als Elefantenpfleger muss man mutig sein und darf keine Angst vor schwerer Arbeit haben." Gustav Röckener weiß, wovon er spricht. Er arbeitet seit 33 Jahren als Elefantenpfleger im Wuppertaler Zoo.

Fünf Kinder haben es sich gewünscht, das Elefantenhaus näher kennen zu lernen: Judith, Robin, Adrian, Kian und Annabelle. Kian (6) ist in Thailand schon mal auf einem Elefanten geritten und wollte die Tiere unbedingt wieder sehen. Adrian (8) findet die Dickhäuter einfach toll, obwohl er sich im Elefantenhaus dann doch erst mal die Nase zuhält, weil es ganz schön riecht.

Die WZ erfüllt Kindern Wünsche (7)

Zuerst erklärt Röckener einige Regeln: Die Besucher dürfen nicht hektisch sein und müssen zusammenbleiben. Denn das, wovon viele Zoobesucher nur träumen, erfüllt sich heute für die Kinder: Sie dürfen einen Elefanten streicheln. "Immer in Zweiergruppen", ordnet Elefantenpfleger Olly Schiefelbusch, an. Damit die Elefantendame nicht nervös wird, lenkt Kollegin Vanessa Hagedorn mit Leckereien ab.

"Die haben da ganz kleine Haare", staunt Judith (9), nachdem sie die dicke, aber empfindliche Elefantenhaut gestreichelt hat. "Kratzig" findet Robin (8) das. Für das Gruppenfoto posiert die Elefantenkuh besonders elegant: Auf Hagedorns Kommando "Rango" hebt sie anmutig den Rüssel. Für Gelächter sorgen derweil die Elefantenkinder Bongi und Tamo, die sich mit ihren Rüsseln Gras auf den Rücken schaufeln. Mit Zugucken ist es allerdings nicht getan: Auf die Kinder wartet Arbeit. Im Elefantenhaus häufen sie in den einzelnen Boxen "Elefantenbetten" aus Stroh auf. Annabelle (12) legt sich zur Probe hinein. "Pieksig", kommentiert sie.

"Freundinnen schlafen nebeneinander, damit sie sich nachts berüsseln können", erklärt Röckener. Die Kinder verteilen im Elefantenhaus Heu und Stroh - den Großteil ihrer Zeit verbringen Elefanten schließlich mit Fressen. Einen Wagen beladen die jungen Tierpfleger mit Heu für die Box des Elefantenbullen Tusker. Dann dürfen sie auf dem weichen Haufen Platz nehmen und werden ein Stück gezogen.

Nur Robin weigert sich entrüstet, mitzufahren: "Ich will doch nicht als Elefantenfutter da sein." Auf die Futtermenge von immerhin einer Tonne pro Tag für alle neun Elefanten ist er trotzdem ein bisschen neidisch: "Die dürfen so viel essen, wie sie wollen." Röckener ist mit der Hilfe der Kinder hochzufrieden: "Ihr könntet jeden Tag wiederkommen." Die fünf Kurzzeit-Tierpfleger hätten wohl nichts dagegen.