„Soziales Wohnen“ in Oberbarmen

Der CVJM vermietet WG-Zimmer an Studierende, die sich im Gegenzug sozial engagieren.

Foto: Stefan Fries

Studierende sind immer wieder auf der Suche nach günstigen Wohnungen. Vor allem in Städten wie Düsseldorf oder Köln steigen die Mietpreise stetig. Doch auch in Wuppertal werden die Mieten immer teurer. Der CVJM Oberbarmen versucht, auf diese Problematik zu reagieren. Das Projekt „Social Living“ sieht allerdings noch mehr vor, als „nur“ günstigen Wohnraum. „Wir wollten ausprobieren, inwiefern es möglich ist, Ehrenamt und Studium zusammenzubringen“, sagt Vivien Pätzold, die Betreuerin des Projekts „Social Living“ ist. „Viele Studierende wollen sich ehrenamtlich betätigen. Wir vom CVJM möchten ihnen die Möglichkeit dazu geben.“

Das Projekt „Social Living“ sieht vor, dass Studierende einerseits günstig wohnen können, andererseits aber auch vier Stunden ehrenamtlich im CVJM integriert werden. Die Wohngemeinschaft, die im Oktober 2017 gegründet wurde, besteht aus insgesamt vier Studierenden. Hana Bakhouch ist eine von ihnen. Sie studiert im ersten Mastersemester an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.

„Ich habe zunächst eine Wohnung in Düsseldorf gesucht, doch die sind ja unbezahlbar. Da ich schon immer mit Kindern zusammenarbeiten und ehrenamtlich tätig sein wollte, fand ich das Angebot einer günstigen Wohnung und gleichzeitigem Ehrenamt ganz interessant“, sagt die 22-Jährige. „Im CVJM betreuen wir die Kinder, spielen und basteln mit ihnen. Insgesamt bin ich vier Stunden die Woche im CVJM, aber wir sind da recht flexibel. Es kommt immer darauf an, wie wir die Betreuungsstunden in unseren Uni-Stundenplan integrieren können.“

Doch auch das Zusammenleben ist ein wichtiges Anliegen für die Organisatoren vom CVJM. „Uns war es wichtig, dass die WG-Mitbewohner und Mitbewohnerinnen gut miteinander auskommen. Gleichzeitig sollten sie natürlich zu uns und unserem Team passen“, berichtet Pätzold, „deshalb gab es zu Beginn eine Art ‚Bewerbungsgespräch’. Doch das endgültige Vetorecht, wer in die WG einziehen konnte, hatte letztendlich die WG selbst. Es kam auch einmal vor, dass wir vom CVJM gesagt haben, dass die Person super zum Team passt, die WG aber meinte, dass es irgendwie nicht passt.“

Auch Hana schätzt das Zusammenleben und hebt dies als besonderes Merkmal des Projekts hervor: „In einer normalen WG sieht man sich häufig nur innerhalb der Wohnung und unternimmt nicht sehr viel gemeinsam. Wir treffen uns aber beispielsweise alle zwei Wochen zum WG-Sport und machen generell viel gemeinsam. Alle arbeiten im CVJM und wir treffen uns auch dort. Dadurch wird einfach eine andere Art von Gemeinschaft gefördert.“

Insgesamt ist der CVJM sehr zufrieden mit dem Projekt „Social Living“. „Der Plan ist, eine weitere WG aufzuziehen. Der genaue Zeitplan steht aber noch nicht. Wir sind natürlich immer darauf angewiesen, günstigen Wohnraum zu finden, der sich auch für eine WG eignet“, sagt Pätzold. Auch Hana ist sehr zufrieden. „Ich kann eigentlich nur jedem empfehlen, der keine Lust auf eine Zweck-WG hat, günstigen Wohnraum sucht und sich gleichzeitig ehrenamtlich betätigen möchte, sich für ein solches Projekt zu bewerben.“

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