Sporthalle: Stadt will Pläne im November offenlegen

BV gab bereits Empfehlung, Ausschuss für Stadtentwicklung muss entscheiden.

Katernberg. Die Beschwerde gegen die Stadt läuft noch — trotzdem will die Verwaltung erst einmal den Bebauungsplan Sportplatz Nevigeser Straße so schnell wie möglich voranbringen. Am Donnerstag gab die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg grünes Licht für den Offenlegungsbeschluss. Schließt sich der Ausschuss für Stadtentwicklung am 19. Oktober der Empfehlung der BV an, könnten laut Marc Walter vom Planungsamt der Stadt die Pläne vom 6. November bis 6. Dezember ausgelegt werden.

Bekanntlich sollen auf dem Gelände des Sportplatzes eine Vierfach-Sporthalle und ein Discounter entstehen. Die Fläche dafür hatte die Stadt an Lidl verkauft — und sich deswegen eine Beschwerde der Immobilien GmbH Schoofs eingehandelt, die im Bieterverfahren unterlegen war. Allerdings hatte das Unternehmen aus Kevelaer laut eigener Aussage mit 3,5 Millionen Euro mehr als Lidl mit 3,25 Millionen Euro geboten.

Streitpunkt laut Stadt ist allerdings, ob das Angebot von Schoofs wirklich „bedingungslos“ war und sich auf die Errichtung nur eines Supermarktes oder Discounters bezog. Schoofs hatte nämlich auch Pläne vorgelegt, die neben der Sporthalle bis zu drei Märkte vorsahen. Das wiederum ist laut Stadt aber planungsrechtlich kaum umsetzbar.

Laut Stadtsprecherin Martina Eckermann werde derzeit extern ein juristisches Gutachten erarbeitet, dass klären soll, ob die Offerte von Schoofs nicht doch an Bedingungen geknüpft war. Das Ergebnis solle in Kürze vorliegen und dann auch der Politik sowie den Schulen, die auf die Sporthalle warten, vorgelegt werden.

Bislang hoffen alle Beteiligten, dass das Verfahren ohne Verzögerung durchgezogen werden kann. Rechtskraft soll der Bebauungsplan im ersten Quartal 2018 erlangen. Die neue Sporthalle könnte dann bis Ende 2019 stehen. Lidl will seinen Markt schon im Herbst 2018 eröffnen.

Der Offenlegungsbeschluss sorgte jedenfalls in der BV kaum für Diskussionen und wurde praktisch durchgewunken. „Wir wollen auch, dass die Halle so schnell wie möglich fertig wird“, hatte Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert (SPD) schon des Öfteren betont. Wichtig ist aus Sicht der Lokalpolitiker aber ein gutes Verkehrskonzept, wie auch Hans-Joachim Lüppken (CDU) erklärt. Ein Gutachter hatte bereits bei der ersten öffentlichen Infoveranstaltung für die Bürger der Verwaltung dringend die Einrichtung einer Linksabbiegespur von der Nevigeser Straße auf das Gelände von Sporthalle und Discounter empfohlen. „Die ist absolut notwendig“, sagt auch Lüppken. Allerdings müsse man schauen, wie diese sich umsetzen lassen kann. „Zum Glück ist die Nevigeser Straße recht breit.“

Ein Thema, das auch aufkam, betraf direkt die Sporthalle. Wie es mit einer Tribüne aussähe, wollten einige BV-Mitglieder wissen. Diesem Vorschlag hatte die Verwaltung allerdings schon mehrere Male eine Absage erteilt, unter anderem mit Hinweis auf zu hohe Kosten. Neu war dagegen die Anfrage von Michael Daemgen (FDP). Die Vorlage sei in einem Punkt unbefriedigend. Zum Schulsport gehöre auch Leichtathletik, „und Sport muss auch mal draußen gemacht werden“, so Daemgen, der Außenanlagen vermisst. „Wo könnten die geschaffen werden? Auch an der Nevigeser Straße? Oder anderswo schulnah?“

Leichtathletik sei Bestandteil des Kernlehrplans. Außenanlagen wäre deshalb natürlich „traumhaft, das i-Tüpfelchen“, so Heike Flowerday, stellvertretende Leiterin der Gesamtschule Uellendahl-Katernberg, zur WZ. Eine Realisierung sieht aber auch sie als schwierig an.