Stadt gestaltet eine Reihe von Uralt-Spielplätzen neu

Zwei Millionen Euro werden in die Sanierung und Neugestaltung von Spielplätzen investiert — Förderprogramme machen es möglich.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. In den vergangenen Jahrzehnten ist ein beachtlicher Sanierungsstau bei den Spielplätzen im Stadtgebiet aufgelaufen. Das geht aus einer Aufstellung der Verwaltung über geplante Baumaßnahmen zur Neugestaltung und Sanierung von Spiel- und Bolzplätzen hervor, über die in den kommenden Tagen in den Bezirksvertretungen diskutiert wird.

2,067 Millionen Euro wird die Stadt in diesem Jahr investieren. Der städtische Eigenanteil beträgt 710 800 Euro. Das ist in etwa die Summe, die 2017 für die mehr als 360 Wuppertaler Spiel- und Bolzplätze zur Verfügung stand und bereits im Sommer 2017 komplett verbaut war. 2018 ist der Topf aufgrund der Zuschüsse von Bund und Land reichhaltiger gefüllt als in den Vorjahren, aber die Liste der Spielplätze, die einen dringenden Sanierungsbedarf haben, ist lang. Bei einigen Plätzen liegt die letzte Grundsanierung oder gar Neugestaltung bereits Jahrzehnte zurück.

Ein Beispiel: Der Spielplatz an der Krautstraße/Werlestraße in Heckinghausen hat das Baujahr 1959, die letzte grundlegende Sanierung datiert aus dem Jahr 1980. In diesem Jahr ist es endlich so weit: Das Areal wird mit einer Seilbahn und einer Korbschaukel ausgestattet. 180 000 Euro stehen dafür bereit, die Stadt muss einen Eigenanteil von 36 000 Euro leisten, der Löwenanteil von 80 Prozent der Kosten fließt über das Bund-Länderprogramm Soziale Stadt nach Heckinghausen.

Elf Kinderspielplätze und Bolzplätze haben es auf die Liste für das laufende Jahr geschafft. Am Hubert-Pfeiffer-Platz (Baujahr 1958, letzte Grundsanierung 1984), an der Veilchenstraße (1970/1982) an der Schlieperstraße/Troostraße (1958/1983) oder der Matthäusstraße (1968/1986) können sich nur noch ältere Anwohner an umfassende Baumaßnahmen erinnern. Zur Beschleunigung des Abbaus des Sanierungsstaus tragen das Förderprogramm „Soziale Stadt“ und die „Quartiersförderung“ im Wuppertaler Osten maßgeblich bei. Neben der Anlage an der Krautstraße werden über den Topf „Soziale Stadt“ die Projekte Matthäusstraße mit Kosten von 92 000 Euro (Eigenanteil der Stadt 18 400 Euro) und Allensteinstraße mit Kosten von 274 000 Euro (Eigenanteil 54 800 Euro) finanziell angeschoben. Das Landesprogramm „Quartierförderung“ schlägt bei der Umgestaltung des Bolzplatzes an der Turnstraße/Baumhof zu einem Spielplatz kräftig zu Buche. Während die Stadt dort 45 300 Euro aufbringen muss, kostet das Gesamtprojekt 453 000 Euro.

Die Ratsfraktion der Grünen hatte eine Erhöhung der städtischen Investitionen für die Haushaltsjahre 2018 und 2019 um jeweils 100 000 Euro beantragt. Eine Gegenfinanzierung über eine Ausweitung der Parkgebühren lehnte der Rat aber mehrheitlich ab. „Wenn eine Stadt um junge Familien wirbt, dann muss sie die Voraussetzungen dafür schaffen“, sagt Anja Liebert, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Sie kündigte an, dass sich die Grünen weiterhin für einen höheren Haushaltsansatz einsetzen werden. Die Stadt dürfe sich nicht auf Förderprogramme verlassen, die sich zudem auf den Osten der Stadt konzentrierten, sagt Anja Liebert.

Jugendamtsleiterin Christine Roddewig-Oudnia kündigte an, dass die Stadt im Rahmen der Förderprogramme für die kommenden Jahre weitere Projekte anmelden werde. Da die Stadt für 2018 keinen ausgeglichenen Haushalt vorweisen könne, seien die finanziellen Möglichkeiten aber gerade im laufenden Jahr begrenzt.