Stadt sperrt Nützenberger Straße
Während des Abrisses eines Hauses müssen Nachbarn ins Hotel ziehen.
Wuppertal. Das Haus mit der Nummer 190 an der Nützenberger Straße ist nicht mehr zu retten. Es muss abgerissen werden. Und das hat weitreichende Folgen. Ende Oktober muss die Nützenberger Straße für zwei Wochen vollgesperrt werden. Wie Anwohner und Schulkinder zu ihren Zielen kommen, will die Stadtverwaltung noch rechtzeitig mitteilen.
Der Abriss der Schrottimmobilie wird demnach eine komplizierte und gefährliche Operation. Das Haus teilt sich Wände mit seinen Nachbargebäuden. Das birgt so große Risiken, dass die Nachbarn während des Abbruchs in Hotels ziehen müssen. Die Giebel der Nachbarhäuser werden mit Stahlkonstruktionen verstärkt, damit nicht die falschen Häuser einstürzen.
Die Schrottimmobilie mit der schönen Gründerzeitfassade ist nach Angaben von Frank Meyer in einem erbärmlichen Zustand. „Hier kommt zusammen, was nur in den schlimmsten Architekten-Alpträumen vorstellbar ist“, sagt der Baudezernent. Innen sind demnach ganze Stockwerke des viergeschossigen Bauwerks eingestürzt. Aus Angst vor herabfallenden Gebäudeteilen wurde der Bürgersteig vor dem Haus bereits für Fußgänger gesperrt. Der Zustand der Immobilie ist mittlerweile so kritisch, dass Gutachter davon ausgehen, dass es den nächsten Winter nicht überstehen wird.
Also wird es nun abgerissen. Die Arbeiten koordiniert das Gebäudemanagement der Stadt. Vorbehaltlich der Ausschreibungen soll Ende September mit den Arbeiten begonnen und alle Sperrungen am 23. November aufgehoben werden.
Das Haus Nützenberger Straße 190 ist eines von knapp 100 Objekten auf einer Liste mit Häusern, die sehr sanierungsbedürftig oder sogar schon unbrauchbar sind. Der Abriss des Hauses auf dem Nützenberg kostet übrigens 380 000 Euro. „Das geht zulasten von uns Steuerzahlern“, sagt Frank Meyer. Das ist in solchen Fällen eher die Regel als die Ausnahme. ll