Städteranking der Wirtschaftswoche Stadt verliert im Ranking an Boden
Im Vergleich der Wirtschaftswoche landet Wuppertal auf Platz 51 von 71. Die kreative Szene und die Forschungsarbeit wirken sich noch positiv auf das Ergebnis aus.
Wuppertal hat sich im Städteranking, das von den Partnern IW Consult, Wirtschaftswoche und ImmobilienScout24 erstellt wird, zwar vom 52. auf den 51. Platz vorgearbeitet, aber in wichtigen Kategorien im Vergleich zu anderen Kommunen an Boden verloren. Das Ranking vergleicht anhand von drei Indizes den Status Quo (Niveauranking), die Entwicklung (Dynamikranking) und die Zukunftsfähigkeit (Zukunftsindex) der 71 deutschen Großstädte.
Das Niveauranking bewertet die derzeitige Wohn-, Lebens-, Arbeits-, und Wirtschaftssituation der deutschen Großstädte anhand von 52 Indikatoren. Hier schafft es Wuppertal ebenfalls nur auf den 51. Platz (Vorjahr 52. Platz). Die besten Platzierungen erzielt die Bergische Metropole aufgrund einer relativ geringen Zahl von Schulabgängern ohne Abschluss und ihrer Produktivität mit jeweils Rang 28. Auf dem letzten Platz liegt Wuppertal beim Wohnungsneubau, auf dem vorletzten bei der privaten Überschuldung. Zwei Bewertungen, die im Rathaus die Alarmglocken läuten lassen müssten.
Allerdings weist das Ranking bei der Bewertung der Mietpreise eine Gewichtung auf, die zumindest fragwürdig ist. An der Spitze eingestuft wird zum Beispiel München, wo die Mietpreise geradezu explodiert sind. Das mag aus Sicht der Immobilienwirtschaft und privater Vermieter ein Grund zur Freude sein, für die Mieter allerdings nicht. Und daher ist es durchaus kritikwürdig, dass Wuppertal mit seinen moderaten Mietpreisen und einer stabilen Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt auf Rang 58 eingestuft wird. Eine Stadt mit für viele Menschen unbezahlbaren Mieten führt aber das Ranking an.
Mitpreis-Bewertung sorgte bereits 2018 für Kritik
Das hatte bereits beim Städteranking 2018 für Verwunderung bei Bergischer IHK und Wirtschaftsförderung gesorgt. Thomas Wenge, Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK, zweifelte damals die Methodik an, erklärte: „Ein Standort wird nicht attraktiv, wenn er unbezahlbar wird.“ Und Marco Trienes sagte, dass man über die Methode durchaus diskutieren könne.
Beim Dynamikranking schafft es Wuppertal auf Platz 30 und hat sich in der oberen Tabellenhälfte im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze steigern können. Platz 4 belegt die Stadt mit ihren „wissensintensiven Dienstleistungen“, Platz 6 mit einer niedrigen Jugendarbeitslosenquote. Dagegen schlägt auch in dieser Kategorie der (fehlende) Wohnungsneubau (59) negativ zu Buche. Zu Platz 59 reicht es lediglich bei der Kitaquote von Kindern von drei bis sechs Jahren – die Quote ist mit 97,3 Prozent auf hohem Niveau, sank aber zuletzt.
Beim Zukunftsranking reicht es nur noch zu Platz 48 (Vorjahr 43. Platz). Positiv wirkt sich die Zahl der Kreativ-Beschäftigten (Platz 10) und der in Forschung und Entwicklung beschäftigten Arbeitnehmer aus (Platz 12). Bei der Zahl der Patente belegt die Stadt immerhin Platz 28, wobei die Forschungsstärke mit Platz 46 nur noch im hinteren Feld eingestuft wird.
Im Vergleich zu Wuppertal schneidet Solingen (49) beim Niveauranking leicht besser ab. Die Nachbarstadt punktet mit einer hohen Arbeitsplatzversorgung (Platz 16) und relativ wenigen Straftaten (Rang 5). Als Schwäche wird das hohe Pendlersaldo (Platz 69) gewertet. Remscheid folgt mit Platz 53 Wuppertal fast auf dem Fuße im Nivauranking. Als Schwäche wird den Nachbarn vor allem die Beschäftigungsentwicklung (Platz 69) ausgelegt.
Die Top-Platzierungen belegen München vor Erlangen und Stuttgart. Als die zukunftsfähigste Stadt wird Darmstadt vor München und Erlangen eingestuft. Im Dynamik-Ranking haben Berlin, München und Fürth die besten Werte erzielt.