Feierstunde Stadt würdigt ehrenamtliches Engagement mit „Wuppertaler“
Wuppertal · Fünf verdiente Bürger wurden am Donnerstag ausgezeichnet.
Als Würdigung für ihr ehrenamtliches Engagement sind am Donnerstag fünf Bürgerinnen und Bürger mit dem „Wuppertaler“ ausgezeichnet worden. In einer Feierstunde im Rathaus erhielten die zwei Frauen und drei Männer die Würdigung, die neben einer silbernen Münze mit Stadtwappen auch eine Urkunde umfasste. Der Preis wurde zum mittlerweile 26. Mal verliehen.
Die Würdigung der neuen Träger des „Wuppertalers“ zeige das „Spektrum an ehrenamtlicher Kraft“, das es in der Stadt gebe, sagte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, der die Auszeichnungen überreichte. Gerade in einer Zeit der Verunsicherung, wie man sie derzeit vor dem Hintergrund von Krieg, Katastrophen und Klimawandel erlebe, vermittle die ehrenamtliche Arbeit ein „unwahrscheinliches Vertrauen“ und sei eine „Insel menschlicher Wärme und Nähe“. Insofern stabilisiere der ehrenamtliche Einsatz für die Gesellschaft auch die Demokratie.
Die Auszeichnungen wurden in alphabetischer Reihenfolge überreicht. Den Auftakt machte Mohamed El Abdouni aus Vohwinkel. El Abdouni ist seit 2009 Vorsitzender des marokkanischen Vereins Amana. Er engagiert sich über seine Arbeit in Wuppertal hinaus auch für Familien im Kamerun und Marokko und unterstützte etwa die Verteilung von Hilfsgütern nach dem Erdbeben in Marokko. Viel Engagement zeigt El Abdouni auch bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. So hat er in Vohwinkel einen Lesesaal eröffnet und gibt Sprach- sowie Computerkurse. Zudem organisiert er den „Global Brunch Wuppertal“ und den „Empowerment Day“ mit.
Für ihren Einsatz für die queere Community in Wuppertal und darüber hinaus erhielt Christiane Freyer aus Elberfeld einen „Wuppertaler“. Seit 2008 ist sie Vorstandsfrau des Frauenzentrums Urania. Außerdem ist sie seit 2022 im Vorstand des queeren Zentrums Inside:out aktiv, das Räume zur Identitätsfindung von queeren Menschen bündelt. Freyer ist Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Lesben in NRW und betreut den Christopher Street Day in Wuppertal. Sie ist Laboringenieurin an der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik der Bergischen Universität. Dort wurde sie unter anderem zur neuen stellvertretenden Gleichstellungsbeauftragten der Universität gewählt. Zudem hat Freyer eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionserkrankungen gegründet, die „WupperInsel“.
Wuppertaler für Engagement im Sportverein
Für sein ehrenamtliches Engagement im Sport bekam Norbert Koch aus Langerfeld eine der Aufzeichnungen. Koch ist dem Sportverein TV Beyeröhde 1893 seit Kindertagen verbunden. Seit über 20 Jahren ist er ehrenamtlich 1. Vorsitzender des Vereins. Der Verein hatte in den Jahren 2010 bis 2022 schwierige Zeiten durchgemacht und musste unter anderem eine Insolvenz verkraften. Trotzdem hatte der Verein in dieser Zeit auch einige Erfolge zu verzeichnen: Der Aufstieg und der vorübergehende Spielbetrieb in der 1. Handballbundesliga der Frauen sowie die Fertigstellung und der Bezug des neuen Vereinshauses gehörten dazu. Koch möchte demnächst neue Sportkurse in Zumba, Yoga und Pickel-Ball anbieten und der Handballmannschaft der Frauen wieder in die Erfolgsspur helfen.
Für seine Unterstützung für die Belange der Kleingärtner wurde Helmut Pfannkuchen aus Uellendahl-Katernberg gewürdigt. Pfannkuchen hat unter anderem von 1995 bis 2015 bei der Verwaltung der 116 Kleingartenvereine in Wuppertal in der Funktion als Wertgutachter und Wertermittler fungiert. Seit 1996 ist er zudem Mitglied im Naturwissenschaftlichen Verein. Dort hat er zuletzt Wanderungen für dessen Jahresprogramm geplant und organisiert.
Außerdem ist Pfannkuchen seit 1999 Mitglied im Sauerländischen Gebirgsverein und übernimmt dort viele Aufgaben. Aus seiner Tätigkeit bei den Kleingartenvereinen hat er ein Wegekonzept erarbeitet, das Wanderern die Schönheit der Wuppertaler Kleingärten erschließen soll. Die mit „K“ markierten Wege sind in dem Buch „Rund um Wuppertal“ zusammengefasst, dessen Mitautor Pfannkuchen ist. Für den Wuppertaler Rundweg hat Pfannkuchen überdies ein Schutzhüttenkonzept entwickelt.
Einen weiteren „Wuppertaler“ konnte Heidi Vollmer aus Oberbarmen mit nach Hause nehmen. Vollmer ist Gründungsmitglied des Fördervereins Gesamtschule Langerfeld. Seit über 40 Jahren ist sie Mitglied im Verein. Vollmer engagiert sich besonders mit dem Anwerben von Spendengeldern für den Förderverein. Hierfür kontaktiert sie Firmen im Tal und spricht dort persönlich vor. Durch ihr Engagement konnte Vollmer viele Projekte an der Gesamtschule Langerfeld umsetzen, für die ansonsten keine öffentliche Mittel zur Verfügung gestanden hätten. Dazu gehören zum Beispiel die Einrichtung einer neuen Boulderwand oder eine Segel-AG.
Für die musikalische Begleitung der Feierstunde sorgten Julia Heynen (Querflöte) und Jan Heynen (Posaune). Zum Programm gehörte zum Abschluss auch das gemeinsame Singen des Bergischen Heimatliedes. Damit auch möglichst alle Anwesenden mitsingen konnten, wurde der Text der regionalen Hymne ausgedruckt und auf den Stühlen ausgelegt.