Am WZ-Mobil spalten sich die Meinungen zur Kaisermeile
Viele der Besucher am WZ-Mobil befürchten ein Verkehrschaos.
Vohwinkel. Es soll das Vorzeigeprojekt in Vohwinkel werden. Die geplante Kaisermeile hat hohe Erwartungen geweckt und könnte im von Leerständen geplagten Stadtteil für dringend benötigte Impulse sorgen. Doch die Umsetzung des ehrgeizigen Vorhabens (siehe Kasten) dürfte sich durch den Ausstieg von Mitinvestor Dr. Claus Schulz weiter verzögern. Wie berichtet möchte der Kolk-Geschäftsführer auf seinem Gelände eigene Pläne verwirklichen und hat dazu bereits eine entsprechende Bauvoranfrage gestellt. Die gemeinsam mit dem Wülfrather Bauunternehmer Uwe Clees erarbeiteten Pläne können daher nicht in der bisherigen Form umgesetzt werden. Clees möchte allerdings am Konzept für die von ihm entwickelten Flächen festhalten. Die Vohwinkeler sind indes mit ihrer Geduld am Ende. Sie können nicht nachvollziehen, warum es beim Großprojekt keine sichtbaren Fortschritte gibt.
Am WZ-Mobil machten sie ihrem Ärger darüber Luft. „Als die Pläne vorgestellt wurden, haben wir uns so gefreut, aber danach ist es nur noch bergab gegangen“, sagt Monika Nowas. Sie ist der Meinung, dass die Kaisermeile auch dem Vohwinkeler Einzelhandel gut tun würde. Wolfgang Sperling fände hier Wohnraum sinnvoller. „Die Kaisermeile ist zwei Nummern zu groß für Vohwinkel“, befürchtet er. Rainer Bude befürwortet das Projekt dagegen „zu 100 Prozent“. „Hier muss endlich etwas gemacht werden“, erklärt er. Für Friedhelm Diesselhorst wäre das erhöhte Fahrzeugaufkommen äußerst problematisch. „Es ist ja jetzt schon in den Hauptverkehrszeiten schlimm“, findet er. „30 Jahre haben wir schon die Situation am Lienhardplatz und es geht trotzdem keinen Schritt voran“, ärgert sich Fritz Schaffranke. Er sieht die Stadt in der Pflicht. „Ich befürchte aber, dass der Zug schon abgefahren ist“, erklärt er.
Norbert Ahndorf hingegen bleibt skeptisch: „Das wird doch nichts.“ Udo Johenneken würde das Projekt „lieber heute als morgen“, verwirklicht sehen. „Der Verkehr wird sich einspielen“, so sein Urteil. Auch Ursula Hüsgen blickt positiv in die Zukunft. „Es kann immer nur besser werden.“ Sie erinnert sich noch an die Konflikte, als der Akzenta in Vohwinkel gebaut wurde: „Da waren auch alle dagegen und haben ein Verkehrschaos befürchtet. Heute ist der nicht mehr wegzudenken.“ Rainer Schönwald sieht die Verkehrssituation eher kritisch: Die Ausfahrten der „Park and Ride“-Plätze und die Stellplätze des Akzenta seien seiner Meinung nach falsch geleitet. Der Verkehr treffe auf der Bahnstraße zusammen und verursache zu viel Stau. „Wenn Herr Clees kein vernünftiges Konzept hat, dann soll er das Bauen sein lassen.“