Letzte Ruhe in der Urnenwand
Nach dem Winter wird auf dem städtischen Friedhof am Lohsiepen ein Kolumbarium errichtet. Es kostet fast 200.000 Euro.
Ronsdorf. In diesem Jahr ist auf dem städtischen Friedhof in Ronsdorf eine neue Bestattungsform möglich: Wie die Stadt dem Umweltausschuss berichtet, wird im Frühjahr mit dem bereits geplanten Kolumbarium eine schlichte Urnenwand errichtet, wie sie auf anderen Friedhöfen bereits zum vertrauten Bild gehört. Vier bis sechs Wochen Bauzeit sind nach dem Winter veranschlagt, und insgesamt 196.000 Euro werden in zwei Bauabschnitten investiert.
Im ersten Schritt werden vier Urnen-Nischen eingerichtet, im Anschluss noch einmal drei Module, um Platz für insgesamt 252 Kammern zu haben. In ihnen können bis zu zwei Urnen abgestellt werden, berichtet die Stadt. Eine Bestattung in dieser Form wird nach Berechnung der Verwaltung 1561 Euro kosten, wobei die Stadt zwölf Bestattungen im Kolumbarium pro Jahr erwartet. Die Abdeckplatten werden einheitlich gestaltet und beschriftet — bei 20 Jahren Nutzungsdauer.
In ihrem Bericht für die Fachausschüsse — er steht am 4. März im Stadtrat zur Entscheidung an — bestätigt auch die Stadt Wuppertal den Trend, dass sich immer mehr Menschen für eine Urnenbestattung entscheiden, und das nicht zuletzt aus Kostengründen. Das Thema hat auch in der langfristigen Gebühren-Kalkulation der Stadt Gewicht: Die Stadtverwaltung geht nach Prognosen davon aus, dass die Zahl der Sterbefälle in den nächsten 15 Jahren um etwa 360 und damit um knapp neun Prozent zunehmen wird. Der Anteil des Kommunalfriedhofs in Ronsdorf an den Bestattungen ist mit vier Prozent aber vergleichsweise gering.