Bei der Eröffnung werden die Adler noch fehlen

Nach den Sommerferien wird die Adlerbrücke freigegeben. Der Förderverein hat eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht.

Bei der Eröffnung werden die Adler noch fehlen
Foto: Anna Schwartz

Unterbarmen. 150 Jahre alt wird die Adlerbrücke im kommenden Jahr. Doch solange wird es nicht mehr dauern, bis Fußgänger und Radfahrer die Brücke über die Wupper an dieser historischen Stelle passieren können. Die Entscheidung, wann die Brücke freigegeben wird, soll heute im Rathaus fallen. Fest steht schon jetzt, dass die Wiedereröffnung im Gegensatz zum Jubiläum im kommenden Jahr mit einer stillen Feier begangen wird.

Bei der Eröffnung werden die Adler noch fehlen
Foto: Anna Schwartz

„Eigentlich sollte die Eröffnung am 10. September im größeren Rahmen stattfinden, aber in Absprache mit den beteiligten Bürgervereinen und dem CVJM Adlerbrücke wird es nun eine stille Eröffnungsfeier, weil wir eine Terminüberschneidung mit dem Rotter Unicef-Kinderfest vermeiden möchten“, sagt der Barmer Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU). Das Jubiläum werde dann im kommenden Jahr im großen Rahmen gebührend gefeiert. Der Bezirksbürgermeister hegt den berechtigten Wunsch, dass dann die beiden markanten Adlerfiguren wie einst die Brücke zieren. „Meine Hoffnung ist, dass wir für eine halbe Stunde auch einen echten Adler aus der Bergischen Falknerei dabei haben können“, sagt Hans-Hermann Lücke.

Gast der Jubiläumsfeier möchte auch Manfred Bröcker, Vorsitzender des Förderkreises Adlerbrücke, sein. Der stillen Eröffnungsfeier in ein paar Wochen will Bröcker demonstrativ fernbleiben. „Ich habe Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht und den Bund der Steuerzahler eingeschaltet“, sagt Bröcker, der sich seit sechs Jahren mit seinen Mitstreitern für die Restaurierung der Adlerbrücke einsetzt. Bröcker kritisiert die Stadt wegen der Wahl des verwendeten Holzes.

„Statt Bongossi-Holz zu verbauen, dass 50 Jahre haltbar ist, hat man Eichenholz genommen, das nach ein paar Jahren kaputt ist. Da hilft es wenig, dass die Garantie von fünf auf sieben Jahre verlängert wird. Das Risiko danach trägt der Steuerzahler“, so Bröcker. Rund 780 000 Euro kostet das zu drei Vierteln durch Fördermittel finanzierte Sanierungsprojekt. Manfred Bröcker glaubt, dass am falschen Ende gespart wird. Die Mehrkosten für langlebiges Holz hätte man eventuell auch über den Förderverein aufbringen können. Außerdem bedauert er, dass es die Stadt es nicht rechtzeitig geschafft habe, rechtzeitig einen Kasten der Telekom an einen anderen Ort weg von dem linken Pfeiler zu platzieren.

Der Förderkreis Adlerbrücke hat die Eröffnung abgehakt und konzentriert sich jetzt auf die Jubiläumsfeier. Die könnte rund um den 19. Juni stattfinden. „In den Archiven habe ich einen Hinweis gefunden, dass die Brücke am 18. Juni 1868 für den Verkehr freigegeben worden ist“, sagt Manfred Bröcker,

Jahrzehntelang fuhren auch Autos und Lastwagen über die Brücke. Doch das wird nicht mehr gestattet. „Die Bezirksvertretung Barmen ist der Ansicht, dass dies verkehrstechnisch nicht mehr erforderlich ist“, sagt Hans-Hermann Lücke. Er hofft, dass die Eröffnung schon bald nach den Sommerferien erfolgen kann.

Die Stadt sieht die Adlerbrücke als einen wichtigen Bestandteil der Barmer Kulturinsel. Von der Schwebebahnstation Adlerbrücke führt der Fußweg die Besucher bald schon durch das Spalier der Adler direkt auf den Engelsgarten, das Engelshaus und das Historische Zentrum zu. Spätestens im Engelsjahr 2020 wird die historische Brücke dann noch stärker im Blickfeld stehen.