Büchermarkt sichert die Pauluskirche
Die Veranstaltung sorgt für den Erhalt der Pauluskirche für die Gemeinde.
Unterbarmen. 18 Bände Kunst im Bild. Die altbewährte Reihe aus dem Holle Verlag hat eine ganze Generation begleitet. Nun schlummert sie in einem Pappkarton und wartet auf junge Leser. Für sie sei das nichts, sagt Gertrud Kretschmer und hangelt sich weiter durch das Angebot ihrer erklärten Lieblingsthemen: Tiere, Haus und Garten, Kochen, Krimis. Zum Glück ist alles wohlsortiert, ein unschätzbarer Service, der den Büchermarkt in der Pauluskirche deutlich von den Wühltischen auf Flohmärkten unterscheidet.
Dank für die vorbildliche Ordnung gebührt vor allem Christiane Fuchs. Monat für Monat sichtet sie Bücher, die für den Markt gespendet werden. Manchmal sind es umfangreiche Nachlässe. Mitunter findet sich aber auch Lektüre, die gleich zum Altpapier gegeben wird. „Drittes Reich und Pornografie. Es ist schon erstaunlich, was manche Leute in einer Kirche abliefern.“
Zum Glück gibt es in der Mehrzahl edle Spender. Sie tragen dazu bei, dass die Kirche als Gottesdienststätte erhalten bleibt. 1995 hatte sich zu dem Zweck ein Freundeskreis gegründet, der 2006 von der Kirchengemeinde das Management über die Pauluskirche übernahm und im Gegenzug die Zusage erhielt, dass in der Kirche weiterhin eine begrenzte Anzahl an Gottesdiensten abgehalten wird.
Tragende Säule der Bewirtschaftung ist der Büchermarkt, der an jedem ersten Samstag im Monat von 11 bis 16 Uhr stattfindet und inzwischen über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist. Konzerte im Rahmen von „Jugend musiziert“ oder die Nutzung durch die Uni für Vorlesungen und Klausuren sind weitere Bausteine im Konzept. Ob so etwas auf Gemarke übertragbar sein könnte, möchte Hermann Burmeister, Vorsitzender des Vereins, nicht bestätigen. „Jeder muss seinen Weg finden.“
Sicher hingegen ist Burmeister, dass der Büchermarkt auch im Sommer stattfinden kann, obwohl die Nutzung der Kirche durch Umbaumaßnahmen beeinträchtigt sein wird.