Hürdenlauf auf vier Pfoten
Lichtscheid: Beim Agilityturnier müssen Mensch und Tier Geschick im Parcours beweisen.
Wuppertal. Laut ist es am Schliemannweg. Bellen, knurren und auch Geschrei sind hier an diesem Freitag und Samstag aber ganz normal. Auf dem Gelände der Hunde-Sport-Freunde Bergisch Land haben sich Hunde und Herrchen zum Agilityturnier getroffen.
Rund 100 Teilnehmer sind aus weiten Teilen Nordrhein-Westfalens und sogar aus Leipzig angereist, um mit viel Tempo durch den aufgestellten Parcours zu laufen. Doch nicht nur Geschwindigkeit ist hier gefragt. Geschick und ein gutes Zusammenspiel von Herr und Hund sind für einen Platz auf dem Treppchen erforderlich.
Diejenigen Hunde, die nicht in Kürze starten müssen, liegen in kleinen Zelten rund um die Turnierfläche und ruhen sich aus. Wer aber - egal ob Zwei- oder Vierbeiner - noch fit genug ist, trainiert weiter oder geht spazieren. Mancher Hund bellt einfach mit seinen Artgnossen die Wette. Ruhe kehrt für die Halter während des Turniers nicht ein. Sie versorgen ihre Lieblinge, schauen anderen Teilnehmern zu, vergleichen die Techniken.
Den Parcours kennen die Hunde vor dem Lauf nicht. Bei einer Geschwindigkeit von drei bis fünf Metern pro Sekunde, müssen sie ihrem Herrchen vertrauen, der mit Handzeichen und Rufen zu verstehen gibt, welche Hürde als nächstes zu nehmen ist.
Agility ist aber nicht nur Sport für den Hund, sondern fordert auch die Besitzer. In Sportbekleidung jagen sie über den Platz und versuchen, die Kommandos in Bestzeit zu vermitteln. Hürden, die verweigert werden, bringen Fehlerpunkte. Die falsche Reihenfolge führt zur Disqualifikation. Die Regeln sind dem Reitsport entnommen.
Agility stärkt auch die Bindung von Mensch und Tier. "Das Training erfordert viel Disziplin. Es dauert ungefähr ein Jahr, bei zwei Trainingseinheiten die Woche, bis man den Sport in etwa beherrscht," sagt der Vereinsvorsitzende Dietmar Pantel.
Für Agility besonders geeignet sind Border Collies. Diese Rasse ist auch beim Turnier am Schliemannweg deutlich in der Überzahl. Am Ende gibt es 27 Treppchen-Platzierungen, aufgeteilt in drei Kategorien, für je drei Körpergrößen. Pokale gibt es keine - stattdessen wird ein Teil des Startgelds für den Vier-Pfoten-Tisch gespendet.