Langerfeld: Spurensuche am Unfall-Loch
Nach dem Einsturz auf dem Gelände des Kleingartenvereins werden Teile des Kanals erneuert. Als eigentliche Ursache vermuten die Stadtwerke Hohlräume im Kalksandstein.
Langerfeld. Auf dem Gelände des Kleingartenvereins In der Fleute werden die Wuppertaler Stadtwerke aller Voraussicht nach noch vor Weihnachten einen Teil der Regenwasserleitung im Inliner-Verfahren erneuern und dabei auch die dazu gehörenden Schächte auf den Stand der Technik bringen. Hintergrund sind die Untersuchungen nach jenem Zwischenfall, bei dem in einem der Gärten vor gut zwei Wochen eine Terrasse eingebrochen war. Dabei wurde ein Kleingärtner leicht verletzt.
Die eigentliche Ursache für den Unfall liege nach letzter Erkenntnis allerdings nicht in einer undichten Leitung unter dem betroffenen Garten, erklärt WSW-Sprecher Holger Stephan auf WZ-Nachfrage: Beim Abnebeln des betroffenen Rohr-Abschnitts - dabei wird Rauch in die Leitung gelassen, um ein mögliches Leck ausfindig zu machen - habe man zwar undichte Stellen lokalisiert, allesamt aber nicht in einer Größenordnung, die Unterspülungen dieser Art nach sich ziehen könnten.
Die Regenwasserleitung unter der Terrasse sei gut 100 Jahre alt und weise insbesondere an den Dichtungen zwischen den Rohren naturgemäße Verschleißerscheinungen auf, fügt Stephan hinzu. Durch poröse Stellen könne aber nicht soviel Wasser dringen, um große Flächen zu unterspülen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollen noch vor dem Jahreswechsel gut 100.000 Euro in zwei neue Schächte und das Inliner-Verfahren investiert werden: Dabei in die bereits bestehende Leitung eine neue gezogen, die vor allem eines ist: nach außen hin dicht.
"Wir gehen davon aus, dass wir es auch hier mit einem Dolinengebiet zu tun haben", berichtet Stephan weiter. Demnach besteht der Untergrund aus Kalksandstein, in dem selbst in großer Tiefe Hohlräume liegen können, die das Erdreich darüber mit der Zeit absacken lassen.
Auch sei nicht auszuschließen, dass eindringendes Regenwasser von außen für Unterspülungen im tief gelegenen Kleingarten gesorgt hat - bis die Terrasse schließlich instabil wurde und nachgab. Am Montag hat es einen Ortstermin mit allen Beteiligten gegeben, auch, um das weitere Vorgehen auf der Baustelle zu besprechen. Stephan: "Wenn das Wetter mitspielt, gehen wir davon aus, die Arbeiten auf dem Gelände bis Weihnachten erledigt zu haben."