Mobilfunk-Streit: Die Suche nach einem Standort geht weiter
An der Albertstraße gibt es Mess-Ergebnisse. Stadt lehnt Anlage an der Lortzingstraße ab.
Heckinghausen. Nach dem Umbau der umstrittenen Mobilfunk-Anlage an der Albertstraße zeigen sich laut Stadt drastisch reduzierte Belastungswerte. Das geht aus einem Bericht der Verwaltung für den Umweltausschuss und die Bezirksvertretung hervor. Demnach liegen die gemessenen Werte nun zwischen 1und 2 Volt pro Meter. Vor dem Umbau waren es 8 bis 10 Volt pro Meter. Zulässig ist ein Grenzwert von 61 Voltmetern.
"Damit zeigt sich, dass die Maßnahme im Dezember bereits eine Entlastung gebracht hat", erklärt Bernd Osthoff, Mobilfunk-Koordinator der Stadt Wuppertal, auf Nachfrage der WZ. Wie berichtet, ging mit dem Umbau der Anlage die Montage einer Mess-Einrichtung der Bundesnetzagentur einher. Sie hat mehr als sieben Wochen lang pro Tag 3000 bis 4000 Einzeldaten gesammelt und an die Agentur weiter geleitet. Gemessen habe man "alle elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Quellen im Umkreis des Standortes." In den nächsten Tagen wird die Mess-Station allerdings wieder abgebaut. "Grund sind Probleme bei der Datenübertragung - nicht bei der Messung an sich", betont Osthoff. Die Datenmenge, die man zwei Monate lang gesammelt habe, "reiche vollkommen aus", um den Fall abschließend beurteilen zu können. Ein entsprechender Bericht sei in Arbeit.
Abgesehen von der jetzt niedrigeren Belastung habe auch der Petitionsausschuss des Landtages festgestellt, dass "die Mobilfunkanlage Albertstraße baurechtlich nicht zu beanstanden" sei.
Unterdessen geht die Standortsuche im Stadtteil weiter: Um den Heckinghauser Süden netztechnisch abzudecken, wollen die Mobilfunkbetreiber O2 und Vodafone neue Anlagen installieren und halten dazu einen Standort am Sportplatz Lortzingstraße für sinnvoll. Diesem Wunsch habe die Stadt bislang aber nicht entsprochen - was laut Osthoff nicht zuletzt damit zu tun hat, dass sich auch dort, wie berichtet, eine Bürgerinitiative zur Wehr setzt.
Die Stadt habe den Betreibern daraufhin eine Alternative auf dem ehemaligen BEK-Gebäude an der Unteren Lichtenplatzer Straße angeboten. Bislang allerdings ohne Ergebnis. Osthoff: "Weitere Planungen sind derzeit nicht bekannt."
In der Bezirksvertretung erneuerte Roland Mosblech als betroffener Anwohner an der Albertstraße seine Kritik am Sender - und stellte neben den Messungen auch die Haltung der Stadt zum Standort Lortzingstraße in Frage. Die tatsächlichen Werte seien um ein Vielfaches höher als die veröffentlichten Daten.