Sondern: Stadt wehrt sich gegen Vorwürfe
Ehemalige Sprengstofffabrik: Die Verwaltung beruhigt — die Siedler beklagen schlechte Informationspolitik.
Sondern. Es war kein leichter Abend für Ansgar Toennes und Birgit Maus vom städtischen Umweltamt — und das, obwohl sie für die Nachbarschaft der Siedlung Sondern in Beyenburg nur gute Nachrichten im Gepäck hatten. Im Rahmen einer Bürgerversammlung konnten sie den rund 70 anwesenden Grundstücksbesitzern Entwarnung geben.
Vorangegangen waren Untersuchungen der Grundstücke auf Altlasten einer ehemaligen Sprengstofffabrik, die dort bis in die 1930er Jahre stand. „Es sind keine Sanierungsmaßnahmen notwendig, weil es keine Gesundheitsgefährdung gibt“, fasste Toennes das Ergebnis gutachterlicher Untersuchungen auf den betroffenen Grundstücken zusammen.
Lediglich auf sechs Grundstücken waren leicht erhöhte Messwerte für aromatische Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle festgestellt worden, die aber meist noch unter den Grenzwerten für Kinderspielflächen liegen. Für diese Grundstücke wird es nach weiteren Untersuchungen voraussichtlich Handlungsempfehlungen geben. Alle anderen werden Expertisen bekommen, die die Ausräumung des Altlastenverdachtes bestätigen.
Trotz der beruhigenden Informationen war die Stimmung aufgeheizt. Einige Anwesende konnten nicht einmal den Informationsteil des Abends abwarten und unterbrachen die Redner mit Vorwürfen, man sei nicht zeitnah — teilweise erst über die Presse — informiert worden und die Stadt habe den Bürgern Informationen verschwiegen.
Entsprechende Vorwürfe wiesen aber sowohl Bezirksbürgermeister Wolfgang Cleff als auch der Leiter des Umweltamtes zurück, wobei Ansgar Toennes zwar einräumte, die Kommunikation sei „sicherlich nicht optimal verlaufen“, aber zugleich betonte, niemand sei getäuscht oder hinters Licht geführt worden. Vielmehr habe man versucht, das Thema „möglichst klein zu halten“.