In den Klophaus-Pavillon zieht neues Leben ein
In Kürze sollen dort Kunststudenten ihre Werke präsentieren. Das Oktogon wird damit wieder zu einem Ort der Kunst.
Elberfeld. „Klophaus-Pavillon? Da hinten steht da sowas, das hat aber immer zu“, war die Antwort auf die Frage nach dem Oktogon im Klophaus-Park. Das war bis in die 1990er Jahre ein in der Kunstszene überregional bekannter Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst, macht aber im Moment einen eher abweisenden Eindruck. Der cremefarbige Bau mit dem in den Hang gebauten Souterrain und dem schiefergedeckten Dach hat sämtliche Rollläden herunter gelassen und verdeckt „einbruchsicher“ Fenster und Eingangstür.
Und auch in seinem Inneren sah es lange nicht einladend aus: Weil die Drainage nicht funktionierte und der 1890 erbaute klassizistische aus zwei achteckigen Räumen bestehende Bau innen ständig feucht war, eignete er sich natürlich nicht mehr für die Ausstellung empfindlicher Kunstwerke. Und Katja Pfeiffer, Professorin für Kunst und Design an der Bergischen Universität, wollte sich schon nach anderen Räumen umsehen, um die Werke der Studierenden und zeitgenössischen Künstler in stilvollem Rahmen zu präsentieren und gleichzeitig eine Begegnungsstätte für Studierende, Künstler und Besucher zu schaffen.
2012 war mit der für 2014 geplanten Fertigstellung der Restaurierung des baulichen Kleinods unter Mithilfe von Stadt Wuppertal, Job-Center und der GBA (Gesellschaft für Aus- und Weiterbildung) begonnen worden. Die Arbeiten waren aber unterbrochen worden, weil angesichts knapper städtischer Ressourcen andere Projekte wie beispielsweise die Nordbahntrasse höhere Priorität genossen hatten.
Doch dann wurden die Arbeiten wieder aufgenommen, und Ende vorigen Jahres kam die frohe Botschaft für die Kunstprofessorin: „Die Räume sind endlich trocken, die Sanitäranlagen gefliest und fertig gestellt, und der äußere Anstrich ist ebenfalls erledigt.“
Der Klophaussche Pavillon wird in Kürze zu neuem Leben erwachen und die Tradition, die einst die Galeristin Annelie Brusten mit ihren Ausstellungen in zwei Jahrzehnten begründet hatte, wird fortgesetzt.
„Im Unterschied zu den Ausstellungen von Annelie Brusten mit Werken von Tony Cragg, Günther Uecker oder Alfonso Hüppi dienen die zukünftigen jedoch nicht dem Verkauf, sondern lediglich der Präsentation der Studierenden im Rahmen der ‚Uni-Galerie‘ und anderer zeitgenössischer Künstler“, so Kurator Roman Zhelezynak (32). Er wird in Abstimmung mit Professor Katja Pfeiffer im Oktober als erstes Werke von Marc Kox, der zu den Tutoren im Bereich Kunst und Design gehört, vorstellen und auch der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Spannend für die Kunstexperten dürfte auch sein, wie die Künstler die Herausforderung der gegenseitigen Beeinflussung von Architektur und raumbezogenen Installationen in der anspruchsvollen Oktogon-Umgebung meistern werden.
Auf jeden Fall wird man in Kürze nicht mehr auf verständnisloses Kopfschütteln stoßen, wenn man zwischen Wolkenburg und Klophausstraße im idyllischen, aber dem Namen nach ebenfalls weitgehend unbekannten Klophaus-Park nach dem zukünftigen Kunsttempel im Pavillon fragt.