Kosaken entführten musikalisch in die Weiten der Taiga

Peter Orloff und sein Chor begeisterten das Publikum in der evangelischen Kirche.

Dönberg. Als liebe Freunde wurden sie von Pfarrer Jan Fragner in der evangelischen Kirche auf dem Dönberg begrüßt: Peter Orloff und seine Schwarzmeer-Kosaken, deren Konzert zum dritten Advent für einmal mehr voll besetzte Kirchenbänke gesorgt hatte.

Und die Zuneigung schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen, wie der charismatische Peter Orloff, künstlerischer Leiter und stimmgewaltiger Bariton, mit dem ihm eigenen Charme versicherte. Dabei vergaß er auch nicht die Zuschauer auf der Empore hinter dem Altar: „Sie sehen uns zwar nur von hinten, aber in unserem Herzen sind Sie ganz vorne.“

Zum sechsten Mal traten die bis auf den drahtigen Orloff voluminösen „Klangkörper“ auf dem Dönberg auf, fanden gleich wieder Kontakt zu ihrem erwartungsfrohen, aus vielen Stammgästen bestehenden Publikum. Sie sangen zu Beginn der zwei unterhaltsamen Stunden alle gemeinsam mit ihm „Oh du fröhliche“, bevor sie ihre Fans in die Weiten der russischen Taiga entführten. „Betend singen, singend beten“, so lautet einer der Grundsätze der in schlichtes Schwarz gekleideten Tenöre, Baritons, Bässe und des sich in kaum vorstellbare Höhen aufschwingenden „Sopranos“ Igor Ishchak bei ihren liturgischen Gesängen.

Ungeteilt die Begeisterung der bisweilen ergriffenen Konzertbesucher: „Wenn Peter Orloff und seine Schwarzmeer-Kosaken in Wuppertal sind, bin ich immer dabei“, meinte Marianne Birkhof, und ihre Freundin Ingrid Schmidt ergänzte: „Es ist jedes Mal aufs neue ein wunderbares Erlebnis.“

Die 13 Herren und Instrumentalistin Irina Kripakova, Gattin des Bass-Balalaika-Virtuosen Slava Kripakov, hatten ihr Publikum schnell in ihren Bann gezogen. Dass die am Eingang angebotenen Tonträger reißenden Absatz fanden, war sicherlich ein gern gesehener Nebeneffekt dieses eindrucksvollen Konzerts.

Dass die Kosaken in grauer Vorzeit noch keine sangesfreudigen, liebenswürdigen Herren, sondern für ihre Grausamkeit berüchtigte Krieger waren, das erzählte Peter Orloff in der schauerlichen Ballade des Kosaken-Hauptmannes „Stenka Rasin“. Das war einer der Höhepunkte des zweiten Programmteils wie auch das zum Mitklatschen anregende „Kalinka“ oder das zum Abschluss vorgetragene „Guten Abend, gute Nacht“.