Neue Pläne für Elberfelder Wälder

Unter Bürgerbeteiligung entwickelte die Stadt Pläne für eine Reaktivierung des Deweerth- und des St. Anna-Waldes.

Elberfeld. Dass der schwerreiche Peter de Weerth seinem Gartenbaumeister Lenné freie Hand für französische Moden ließ, war der Zeit um 1800 nicht fremd. So entstand in Elberfeld eine Grünanlage nach Versailler Vorbild: ein Garten mit Teich und gezirkelten Beeten nahe am Wohnsitz, etwas weiter entfernt ein Park mit alten Bäumen, Rasen und Sitzbänken.

Der einstige Garten ist heute ein Park, auch wenn er immer noch als Deweerth’scher Garten firmiert. Der alte Park ist beinahe eine Wildnis. Dazwischen erstreckt sich das verödete Westende der Luisenstraße.

An dem Traum, die ursprüngliche Situation wiederherzustellen, stricken Bürger schon lange. Am 21. Februar hatten sie Gelegenheit, bei einem Workshop Ideen für den Deweerth-Wald wie auch den St. Anna-Wald zu entwickeln. Entwürfe, die auf dieser Grundlage entstanden, stellte nun das Ressort Grünflächen der Öffentlichkeit vor.

Deutlich wurde, dass die Planungen weniger von der Ökonomie in die Schranken gewiesen werden. Für die Finanzierung sieht es sogar vergleichsweise gut aus, da die Maßnahmen im Rahmen des Stadtumbaus West mit Landes-, Bundes- und sogar EU-Mitteln gefördert werden. Schwieriger wird es später beim Unterhalt der Grünanlagen.

Auf Effektbeleuchtung will das Ressort Grünflächen aus genau diesem Grund verzichten. Angesichts eines erschreckenden Vandalismus’ seien allzu aufwändige Lichtinstallationen nicht sinnvoll. Betrüblich erscheinen aber auch die Konsequenzen, die sich aus dem Verhalten uneinsichtiger Hundebesitzer ergeben. Ob Grill, Liegewiese oder Sandkasten - manches lasse sich einfach nicht realisieren, weil der Hundekot die Planungsfreiheit einschränke.

Im St. Anna-Wald wird es deshalb nur ein bescheidenes Freizeitangebot mit Tischtennisplatte, Basketballfeld, Spiel- und Erlebnispfad geben. Ansonsten will die Stadt dort vor allem Totholz und Wildwuchs beseitigen, um Sichtachsen zu schaffen.

Das wesentliche Anliegen der Auslichtung besteht auch für den Deweerth-Wald. Ein aufgeständerter Balkon soll besseren Ausblick auf den Sadowaberg gewähren, während auf der Höhe ein bastionsartiger Aufbau als Ausguck dienen wird. Ein kostenintensiver Posten wird die Erneuerung der Treppenanlage vom Garten aus sein.