Neue Stolpersteine in Elberfeld
Künstler Gunter Demnig hat die Steine selbst verlegt.
Elberfeld. Weltweit größtes dezentrales Mahnmal — das ist das Attribut, mit dem der Künstler Gunter Demnig seine „Stolpersteine“ charakterisiert. Sie werden im Straßenpflaster vor den Häusern verlegt, aus denen in der NS-Zeit jüdische Mitbürger vom Verbrecherregime verschleppt wurden. Demnig selbst kam am Donnerstag nach Wuppertal, um sieben weitere Steine in der Stadt zu verlegen.
„Dass dieses Kunstprojekt ein solches Ausmaß annehmen würde, habe ich mir damals nicht vorstellen können“, erinnert sich Demnig am Donnerstag an die Anfänge 1990.
Dass man sich in Wuppertal jahrelang gegen eine Verlegung der Steine wehrte und gelegentlich weiterhin Missfallen geäußert wird, war Demnig keine besondere Notiz wert. Er kennt die Gegenargumente, wie sie beispielsweise Ulrike Schrader, Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge, vertritt: Werden Stolpersteine angesichts der Masse noch als Chance zur Erinnerung wahrgenommen? Liegt in allen Fällen eine wissenschaftlich fundierte Dokumentation vor?
Gerade in dem Punkt sieht es in Wuppertal durch die Recherchearbeit von Prof. Dr. Manfred Brusten aber besonders günstig aus. Ute Otten, Vorsitzende des Vereins „Stolpersteine in Wuppertal“, erinnerte an den fünf Stationen wie immer mit einfühlsamen und ergreifenden Worten an die Lebensgeschichten der Opfer.