Neuenhof: Schönheitskur fürs Freibad
Die Schäden nach dem Winter waren im Freibad größer als erwartet. Zum 1. Mai soll trotzdem pünktlich eröffnet werden.
Südhöhen. Jeder Sonnenstrahl wird von Werner Budt dankbar begrüßt. Für den Badobmann des SV Neuenhof, die drei Schwimmmeister und vielen Helfer des Vereins geht es in den Endspurt bei der Herrichtung ihres Bades zur Saisoneröffnung am 1. Mai. „So knapp war es noch nie, da können wir Regen jetzt gar nicht gebrauchen“, sagt der 74-Jährige und blickt zum Himmel.
Noch muss ein Teil des Beckens gestrichen werden, müssen 2,4 Millionen Liter Wasser einlaufen, gefiltert und erwärmt werden. „Ob wir am 1. Mai schon auf optimaler Wassertemperatur sind, können wir noch nicht garantieren“, sagt der 1. Vorsitzende Burkhard Orf. Die Einladungen hat er schon verschickt, eröffnet wird also so oder so. Dass es in diesem Jahr so eng wurde, liegt daran, dass die alljährlichen Unterhaltungsmaßnahmen sich als kompliziert erwiesen. „Eine Krisensitzung jagte die nächste, als ein 20 Meter langer Riss an der Stirnseite des Beckens entdeckt wurde, nachdem Mitte März das Wasser für die jährliche Sommerinstandsetzung abgelassen worden war.
„Mit Rücksicht auf unsere Wintermitglieder haben wir überhaupt so lange gewartet“, erklärt Orf. Im Winter bei 28 Grad Wassertemperatur (möglich durch die Abwärme der nahen Müllverbrennungsanlage) im Freien zu schwimmen, werde immer beliebter. Mit 500 „Winter-Mitgliedern“ habe man mal angefangen, inzwischen seien es 1000.
Doch auch die Sommerkunden, wie man sie beim SV Neuenhof nennt, fordern ihr Recht. Dann sind es mehr als 2500 Mitglieder plus öffentliche Tages-Badegäste. So wird derzeit fieberhaft gearbeitet. Erst wurde durch ein Gutachten ermittelt, dass Unterspülungen, die zu den Leckagen des Beckens geführt haben, die Statik nicht gefährden. Dann wurde der Riss an der Naht zwischen Beckenboden und -wand mit einer Leiste verkleidet, außerdem ein 20 Zentimeter großes Loch im Boden zubetoniert. Orf kam dabei zugute, dass er sich als Bauunternehmer mit der Materie auskennt und seine Kontakte spielen lassen konnte. Ohne Badobmann Budt wäre aber alles nicht gegangen. Der koordinierte und überwachte die Arbeiten. Ganz nebenbei musste noch einer der beiden Filterkessel repariert werden, die mittlerweile mehr als 50 Jahre auf dem Buckel haben. Budt ist ehemaliger Bäcker und jedenfalls heilfroh, wenn er noch alles rechtzeitig gebacken kriegt.