Offene Tür beim Polizeihundeverein: Zur Belohnung ein Leckerchen
Sein 95-jährigen Bestehen nutzte der Polizeihundeverein 1913, um seine Arbeit vorzustellen – und bot spannende Einblicke.
Wuppertal. Was könnte schlimmer sein als Unmut an der Basis? Für Stefan Kemper hat die Frage eine besondere Bedeutung, denn er ist Basis-trainer des Polizeihundevereins (PHV) 1913 Elberfeld, der sich am Wochenende zum 95. Geburtstag in die Karten schauen ließ.Ungläubig blickt Cico zu Kemper auf und betrachtet dann noch einmal die Sprunglatte. Zehn Zentimeter über der Grasnarbe, entschieden zu viel für den Berner Sennenhund. "Er ist erst 14 Wochen alt", entschuldigt sich Frauchen Gisela Gamper.
Die Hundebesitzerin aus Wuppertal weiß aber, was Cico schon besser beherrscht, nämlich den Lauf über die A-Wand: einmal die Schräge hoch bis zur Spitze, auf der anderen Seite wieder steil abwärts. Man ist ja keine Katze, also gibt es nach Bewältigung des Hindernisses Leckerchen. "Fein", führt Kemper den Jubelruf vor. "Super hast du das gemacht." Je überzeugender die Freude, desto eher lerne der Hund, sagt der Welpen-Trainer.
Die A-Wand ist eine Kreation von Schreiner und Vereinsmitglied Dirk Strüning, der sich auf Hundesportgeräte spezialisiert hat. Als begnadeter Entertainer führt er aber auch durch das CSC-Programm, eine Art Leichtathletik für Hunde. Es beginnt mit dem Slalom: "Am Start sind Rita mit Paula." Zwei Blondinen, welche von beiden ist Rita? Er nenne die Hundeführerin immer zuerst, erklärt der Moderator.
Trotzdem ist nicht immer klar, wer wen führt, vor allem im zweiten CSC-Abschnitt. Da geht es nämlich zum Dreisprung, bei dem Herrchen oder Frauchen genau auf Laufhöhe mit dem Hund bleiben muss. Prescht einer von beiden vor, hat sich das Turnier erledigt. Rita und Paula bewähren sich als Super-Team und rücken vor zur dritten Disziplin.
Da ist pures Tempo angesagt, wird die Zeit erst gestoppt, wenn der Letzte des Zweiergespanns durchs Ziel geht. Schwaches Bild für Rita, die um Hundeslänge von Paula abgehängt wird.
Für den 1. Vorsitzenden Heinz Mewes haben sich derlei Spielchen ohnehin erledigt, er betrachtet das Geschehen zufrieden vom Spielfeldrand. Ebenso zufrieden hockt Balou neben ihm. Aber auch die Geduld des Hundes kennt ihre Grenzen: "Er mag es nicht, wenn man seine Ohren anfasst."