Stadt schließt Lokal „Emigrante“ wegen Einsturzgefahr
Die Gaststätte an der Luisenstraße ist gesperrt – bemängelt werden die marode Kellerdecke und die Abluftanlage.
Elberfeld. Das Lokal "Emigrante" an der Luisenstraße 61 bleibt bis auf Weiteres geschlossen: Bei einem Ortstermin am 13. März hat die Bauaufsicht der Stadt die Kellerräume des Gebäudes in Augenschein genommen und massive Schäden an der Kellerdecke gefunden. Bemängelt wird außerdem die Abluftanlage des Lokals. Ein Nachbar hatte die Stadt über Probleme im Haus informiert.
Da die Sicherheit des Küchenraums und des Thekenbereichs über dem Keller aus Sicht der Stadt nicht gewährleistet ist, wurde "Emigrante"-Inhaber Sebastian Pafundi eine weitere Nutzung des Lokals per Ordnungsverfügung untersagt. Sollte er sich nicht daran halten, droht ihm ein Zwangsgeld von 1000 Euro. "Die Standsicherheit der Kellerdecke ist augenscheinlich nicht mehr gewährleistet", heißt es in der Verfügung vom 26.März. Die Rede ist außerdem von "einer akuten Einsturzgefahr."
Die Stadt verlangt, dass ein Sachverständiger die Sicherheit der Deckenkonstruktion überprüft und gegebenenfalls entsprechende Reparaturen erledigt werden. Bislang aufgestellte Stützen im Keller seien allenfalls provisorisch und der Dielenboden darüber morsch. Die Eigentümer des Gebäudes - sie stammen nicht aus Wuppertal - habe man ebenfalls über die Ordnungsverfügung informiert, berichtet die Stadt auf WZ-Nachfrage. Mit dem Architekten der Hauseigentümer habe man bereits gesprochen - von dieser Seite allerdings aber noch nichts Schriftliches, heißt es aus dem Rathaus weiter.
Man habe Verständnis dafür, dass der Gastwirt angesichts der Schließung um seine Zukunft fürchte - aber auch in diesem Fall gehe die Sicherheit vor. Als Ordnungsbehörde habe die Bauaufsicht "die Befugnis, die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um eine im Einzelfall bestehende Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung abzuwehren." Das sei an der Luisenstraße der Fall.
Mieter Sebastian Pafundi sorgt sich nach mittlerweile neun Jahren an der Luisenstraße und mit vier Mitarbeitern unterdessen um seine Zukunft. Er habe den Hauseigentümer wiederholt auf die Probleme im Gebäude - es bietet Platz für 45Gäste - angesprochen. "Leider ohne Erfolg."
Pafundi spricht von hohen Einnahme-Ausfällen und will auch auf juristischem Weg mit Anwältin Nicola Viehoff seine wirtschaftliche Existenz retten: Gerade jetzt beginnt die wichtige Zeit der Außengastronomie.