Umfrage Stellplätze für Fahrräder sind erwünscht – mehr Bäume auch

Döppersberg · Am WZ-Mobil sagten viele, dass es Bedarf für Abstellflächen für Fahrräder gibt. Das Radhaus wäre den meisten aber ein Dorn im Auge.

Auf WZ-Anfrage hieß es zuletzt auch von Elberfelder Bezirkspolitikern, dass sie sich Bäume hinter dem Primark-Gebäude vorstellen können, sofern das Radhaus nicht gebaut wird.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

. Ob das neben dem Primark geplante Radhaus kommen wird, steht derzeit in den Sternen – Tendenz eher negativ. Laut Gebäudemanagement hat sich bislang kein Unternehmen für die Betonarbeiten gefunden. Was stattdessen die freie Fläche zieren wird, ist noch unklar. Bis April 2019 muss die Politik eine Entscheidung getroffen haben, wie es mit der Abstellanlage  für die Fahrräder, die mit 150 Plätzen und rund 30 abschließbaren Fahrradboxen veranschlagt wurde, weitergehen soll. Beim WZ Mobil sprach die WZ mit Bürgern über ihre Vorstellungen zur Nutzung der Fläche.

Oliver Wagner hat dokumentiert, wie es zur gleichen Zeit, in der Fahrräder am Bahnhofsvorplatz  kaum unterzubringen sind, im Parkhaus ausschaut: „Es ist offensichtlich, Parkraum für Autos wegzunehmen, um ihn für Fahrräder zu schaffen. Da liegt der Vorschlag des Oberbürgermeisters auf der Hand.“ Wenn der oben gelegene Platz am Taxistand freigegeben werde, werde man auch dort Fahrräder finden. Begrünung befürworte er: „Lieber einen Raum mit Aufenthaltsqualität als eine Betonwüste.“

Kurt Berlo sieht das ähnlich: „Die Fahrradparkplätze sind überbelegt, und die Kapazität reicht vorn bis hinten nicht.“ Die Fahrradbügel fände er für Alltagsradler in Ordnung, doch die vorhandenen würden nicht reichen. Daher seien auch die umliegenden Verkehrsschilder in Beschlag genommen.

Anne Fitsch würde es sehr bedauern, wenn das Fahrradhaus nicht käme: „Wir haben in Wuppertal ohnehin zu wenig Stellplätze. Außerdem vertut die Stadt damit eine große Chance, sich als Fahrradstadt zu präsentieren.“ Man solle dementsprechend für Radfahrer sehr viel mehr Möglichkeiten schaffen.

Wilfried Stein sagt: „Ich bin dafür, dass das Radhaus gebaut werden soll, aber Fahrradbügel tun es doch auch für die Diebstahlsicherung. Andererseits werden Riesen-Parkhäuser gebaut und für die Fahrräder bleibt dann kein Geld mehr übrig.“

Heinz Brust ist zwar kein Radfahrer, findet jedoch, dass es für die Räder ausreichend Plätze in der Stadt geben soll: „Aber alle wollen hier wieder groß verdienen, deshalb werden die Kosten unnötig in die Höhe getrieben.“ Eine Begrünung der Fläche könne er sich alternativ auch vorstellen. Dann könne man die Anzahl der Fahrradbügel gleichzeitig erhöhen.

Thomas Wolter sagt: „Ich finde ein Fahrradhaus überflüssig und vollkommen überdimensioniert. Außerdem scheinen die Bügel gut zu funktionieren.“ Eine sinnvolle Begrünung gestalte sich seiner Meinung nach schwierig: „Aber einen bewachten Spielplatz, wo man seine Kinder ,parken’ kann, könnte ich mir vorstellen.“

Für Jelle von Dryander ist ein  Fahrradhaus sinnvoll: „Denn wie oft werden Fahrräder, die am Bahnhof stehen, von vorbeifahrenden Autos einfach eingeladen und gestohlen.“ Außerdem wolle sie den öffentlichen Personennahverkehr unterstützen und fahre daher häufig mit Bus, Bahn und Rad.

Gabriele Schauen könnte sich ein mit Wein oder Efeu begrüntes Fahrradhaus sehr gut vorstellen: „Das würde den Platz in jedem Fall aufwerten und verschönern. Die Fahrradbügel mögen vielleicht als Abstellplatz ausreichend sein, aber von der Anzahl müsste man wesentlich mehr haben, um alle Fahrräder, die in der Stadt unterwegs sind, unterzubringen.“

Jochen Burger ist von der Stadt Münster sehr verwöhnt, denn dort gebe es genügend Plätze für Fahrräder: „Ein Fahrradhaus am Bahnhofsvorplatz wäre absolut sinnvoll, denn damit würde auch das Gewusel in der Innenstadt verschwinden. Und wenn die Stadt sagt, dass sie Fahrradstadt sein möchte und ihr das wichtig ist, dann sollte sie auch Geld dafür ausgeben.“ Und eine zusätzliche Begrünung spräche auch nicht dagegen.  „Fahrradbügel nutze ich auch, aber man würde, glaube ich, zu viele benötigen.“

Roswitha Jennebach plädiert für Bäume und sagt: „Auf keinen Fall noch mehr Gebäude.“ Zustimmung erhält sie von Edith Keil, die sich ebenfalls mehr Grün wünscht. »S. 18