Ausgebüxt: Collie Scrubble ist wieder zu Hause

Nach Hunde-Flucht beim Waldspaziergang: Kritik an Feuerwerks-Tests im Stadtteil.

Ronsdorf. Heidi Fleck und ihr Mann Christoph atmen auf: Ihr entlaufener Blue-Merle-Collie Scrubble ist wohlbehalten wieder daheim. Nach einer groß angelegten Suchaktion, die auch von der WZ unterstützt wurde, wurde der am Dienstag im Waldgebiet zwischen Ronsdorf und Remscheid entlaufene Hund gestern gefunden. Dennoch ist Heidi Flecks Ärger nicht verflogen: Sie gibt der Wuppertaler Feuerwerks-Firma Nico-Lünig Event GmbH die Schuld an Scrubbles Wald-Odyssee.

Denn der sieben Monate alte Collie, so schildert es Heidi Fleck im WZ-Gespräch, geriet beim Waldspaziergang in Panik, als die am Flügel beheimatete Firma ihre Feuerwerkskörper testete. "Wie kann so etwas am Rande eines Naturschutzgebiets erlaubt sein?", fragt Heidi Fleck.

Es ist erlaubt, und zwar per behördlicher Sondergenehmigung, versichert Holger Schritt, Geschäftsführer von Nico-Lünig. "Die Feuerwerks-Saison steht kurz bevor", so Schritt, und damit das Hauptgeschäft des Jahres für die Firma. Dass seine Feuerwerkskörper Hund Scrubble erschreckt hätten, tue ihm leid, versichert Schritt. Aber seine Firma stehe in der Qualitätssicherungspflicht, die nun mal das Testen der Neuentwicklungen vorschreibe. Das Landesumweltamt in Düsseldorf habe tägliche Tests gestattet, und zwar zwischen 9.30 und 12 Uhr sowie zwischen 14.30 und 20Uhr. Und: "Tests bis 20Uhr sind bei uns die Ausnahme", sagt der Geschäftsführer.

Heidi Fleck ist damit nicht zufrieden: "Das stört die Idylle, wegen der man ja eigentlich hergezogen ist", sagt die Remscheiderin. So seien ruhige Spaziergänge mit Haustieren kaum noch möglich. Immerhin hat Holger Schritt nach Gesprächen mit Heidi Fleck einen Tag "Feuerpause" eingehalten, um dem verschreckten Scrubble etwas Ruhe zu gönnen. Generell findet Schritt die Beschwerden allerdings nach eigener Aussage etwas übertrieben: Schließlich wohne der nächste Anwohner mehr als einen Kilometer von der Firma entfernt.